Wien - Nach STANDARD-Informationen aber zieht sich Kronehit vom Testbetrieb für den digitalen Radiostandard DAB+ in Wien zurück. Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda hat diese Infos inzwischen bestätigt und mit der geplanten Vermarktung von DAB+ erklärt - die er als "Totalangriff auf UKW" sehe, mehr unter diesem Link.

Kronehit-Chef Ernst Swoboda hat für Österreichs einziges bundesweites Privatradios über Jahre unzählige Regional- und Lokalfrequenzen aufwändig zusammengekauft. Die Begeisterung für einen neuen Standard, der mehr überregionales Radio ermöglicht, war wohl schon deshalb lange leicht zu überblicken.

Ö3-Ableger

Zudem arbeitet der ORF an einem zusätzlichen, jüngeren Ö3-Radioprogramm für den DAB+-Testbetrieb. Swoboda äußerte heftige Bedenken gegen ein weiteres ORF-Radioprogramm, zudem gegen Kronehit positioniert, durch die Hintertüre des Testbetriebs. Arbeitstitel dieses Ö3-Ablegers: FM21 oder Ö3plus, jedenfalls erstellt von der Ö3-Mannschaft.

Der DAB+-Testbetrieb in Wien dürfte sich inzwischen neuerlich verschieben. Geplant war, zuletzt nach jahrelanger Vertagung auch wegen Widerstands von Marktbeherrscher ORF, Mitte April. Inzwischen geht man von Mai aus - offenbar eher gegen Ende des Monats. Aber das war noch vor dem kolportierten Rückzug von Kronehit.

Arabella, Rockradio, Lounge, zwei Religionsradios

Der Verein Digitales Radio erwaretete zuletzt rund 15 Sender für den Testbetrieb, darunter neben Kronehit auch Lounge FM, Sender der Arabella-Gruppe, ein aus Ukw-Lizenzbewerbungen bekanntes Rockradio-Projekt der Styria soll dort vorkommen, der Jugendradio-Ring Welle 1 und mit Radio Maria und dem Evangeliums-Sender ERF zwei religiös geprägte Projekte.

Unter den übrigen Bewerbern waren die Infos über einen Ausstieg von Kronehit vorerst nicht bekannt, hieß es auf STANDARD-Anfragen. (red, derStandard.at, 23.3.2015)