"Curiosity" sammelt seit fast drei Jahren Daten auf dem Mars.

Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Washington - Der NASA-Rover "Curiosity" hat Spuren von Stickstoff in Bodenproben auf dem Mars aufgespürt. Die Stickstoffverbindung sei wahrscheinlich durch Hitzeschocks bei Einschlägen oder Blitzen entstanden, schreiben Jennifer Stern vom Goddard Space Flight Center der US-Raumfahrbehörde NASA und Kollegen in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Die Entdeckung erhöhe die Chancen, dass der junge Mars einst lebensfreundlich gewesen sein könnte. Irdisches Leben benötigte eine Quelle von chemisch fixiertem Stickstoff für die Synthese wichtiger Biomoleküle. "Curiosity" hatte in Bodenproben auf dem Roten Planeten nach Stickstoff gesucht und nun tatsächlich Hinweise darauf entdeckt- sowohl in Marsstaub als auch in Sedimenten aus einem potenziellen ehemaligen Marssee.

Der im Boden fixierte Stickstoff könnte einen einfachen Stickstoffkreislauf auf der Oberfläche des urzeitlichen Mars ermöglicht haben und damit eine biochemisch zugängliche Stickstoffquelle, meinen die Forscher.

Mögliche Energiequelle

Eine potenzielle Energiequelle für urzeitliche Marsmikroben hat der Forscher Gary King von der Louisiana State University in einer weiteren Studie in "PNAS" identifiziert: Kohlenmonoxid (CO), das in der Marsatmosphäre relativ häufig ist, könnte den Stoffwechsel von Mikroorganismen auf oder im Boden des Roten Planeten antreiben, so der Forscher. Kürzlich entdeckte, salzliebende irdische Bakterien, die Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid verstoffwechseln, seien geeignete Modellorganismen für mögliche derartige Marsmikroben, so King.

Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob es einst Leben auf dem Mars gegeben haben könnte. So gibt es inzwischen viele Indizien dafür, dass auf dem Nachbarplaneten der Erde früher auch ein wärmeres und feuchteres Klima geherrscht haben könnte als heute.

Der Roboter "Curiosity", der etwa so groß wie ein Kleinwagen ist, sammelt seit seiner Landung am 6. August 2012 unter anderem Daten über Gestein, Atmosphäre und Strahlung auf dem Mars. Dabei machte der Rover bereits einige brisante Entdeckungen. (APA/red, derStandard.at, 24.3.2015)