Berlin - Amnesty International ernennt die US-amerikanische Folksängerin Joan Baez und den chinesischen Künstler Ai Weiwei zu "Botschaftern des Gewissens". Die beiden Preisträger seien "eine Inspiration für tausende Menschenrechtsaktivisten in Amerika, Asien und darüber hinaus", teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag mit.

Die Verleihung des höchsten Preises, den Amnesty zu vergaben hat, ist für den 21. Mai in Berlin geplant.

"Unerschütterliches Engagement"

"Mit ihrer faszinierenden Stimme und ihrem unerschütterlichen Engagement für friedliche Proteste und Menschenrechte für alle ist Joan Baez seit über fünf Jahrzehnten eine treibende Kraft im Kampf für eine bessere Welt", sagte Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty. Der international bekannte Künstler und Regierungskritiker Ai erinnere durch seine Werke daran, "dass das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt werden muss - nicht nur um der Gesellschaft willen, sondern auch für die Kunst und die Menschlichkeit".

Der Titel sei "eine große Ehre für mich", wurde Ai in der Mitteilung von Amnesty zitiert. Auch Baez erklärte, sie sei stolz, zur "Botschafterin des Gewissens" ernannt zu werden. "Alle Menschenrechtsverletzungen und alle Leiden, die sie hervorrufen, dürfen nicht hingenommen werden", sagte die Sängerin. Sie lobte Amnesty International als "überparteiliche, machtvolle und effektive Bewegung". Sie sei "glücklich, Teil dieser Bewegung zu sein".

Als "Botschafter des Gewissens" wurden in den vergangenen Jahren unter anderem der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel, Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela, der britische Sänger Peter Gabriel, die myanmarische Oppositionspolitikerin Aung San Su Kyi sowie die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai ausgezeichnet. (APA, 23.3.2015)