Kabul - Extremisten haben in der Nacht auf Dienstag in Afghanistan einen Bus überfallen und 13 Zivilisten getötet. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurde das Fahrzeug gegen 01.00 Uhr am Dienstagmorgen in der Provinz Wardak unweit der Hauptstadt Kabul angegriffen. Der Bus war in Richtung der einstigen Taliban-Hochburg Kandahar unterwegs.

Die Bewaffneten hätten den Bus gestoppt und ihre Opfer eines nach dem anderen erschossen, darunter auch eine Frau, sagte der stellvertretende Gouverneur der Nachbarprovinz Ghazni, Mohammed Ali. Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst offen. Erst im vergangenen Monat hatten Bewaffnete rund 30 Schiiten aus einem Bus in der Provinz Zabul entführt, von denen weiter jede Spur fehlt.

Die neue Attacke überschattet den Besuch des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani in den USA. Ghani wurde am Dienstag im Weißen Haus zu einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama erwartet. Dabei könnten die beiden Spitzenpolitiker einen langsameren Abzug der rund 10.000 in Afghanistan verbliebenen US-Soldaten verkünden, wie Vertreter der USA mitteilten. Ghani hatte sich für "Flexibilität" bei der Anzahl der Streitkräfte ausgesprochen. Grund ist die nach wie vor extrem angespannte Sicherheitslage in seinem Land. (APA, 24.3.2015)