Aachen - Nach den Anschlägen von Paris und Kopenhagen setzt der Europäische Medienpreis, die Karlsmedaille, ein Zeichen für Medienfreiheit in Europa. Die Auszeichnung geht an die Beauftragte für die Freiheit der Medien bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Dunja Mijatovic. Das teilten die Ausrichter am Dienstag mit. Medien sähen sich häufig Einschränkungen ausgesetzt, hieß es in der Begründung. Diesen oft schleichenden Prozessen müsse man frühzeitig entgegentreten.
Mijatovic beobachte die Entwicklung der Medien in den 57 OSZE-Mitgliedstaaten, weise rechtzeitig auf Fehlentwicklungen hin und unterstütze die Mitgliedstaaten, die Standards aufrechtzuerhalten. Die Attentate auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris und auf ein Kulturcafé in Kopenhagen, bei dem Mohammed-Karikaturist Lars Vilks das Ziel gewesen sein soll, waren als Anschläge auf die Pressefreiheit gewertet worden.
Verantwortung wahrnehmen
Mijatovic soll die Auszeichnung am 30. April im Krönungssaal des Aachener Rathauses verliehen werden. Zuvor ist die Expertin für Menschenrechte und Medienrecht am 9. April bei den Journalismustagen im Wiener Museumsquartier zu Gast. Die Veranstaltung steht unter dem Thema "Verantwortung wahrnehmen, Verantwortung einfordern".
Die undotierte Karlsmedaille wird im Vorfeld des Internationalen Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung im Bereich der Medien und für Verdienste um die Herausbildung einer europäischen Identität vergeben. Preisträger im vergangenen Jahr war die Europäische Filmakademie. Der Karlspreis geht am 14. Mai an den EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Gestiftet wird die Auszeichnung vom Verein "Médaille Charlemagne pour les Médias Européens" (Karlsmedaille für die europäischen Medien) mit 13 Mitgliedern. (APA, 24.3.2015)