Das Flugzeugunglück in Südfrankreich mit vermutlich 150 Toten ist eines der schwersten in Europa der vergangenen 30 Jahre. Im Folgenden eine Chronologie an Zwischenfällen mit vielen Todesopfern auf dem europäischen Kontinent seit 1977:

24. März 2015: In Südfrankreich stürzt eine Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf ab. An Bord waren 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Laut Behörden gibt es keine Überlebenden.

17. Juli 2014: Noch nicht restlos geklärt ist der Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 mit 298 Menschen an Bord bei Grabowo über der Ukraine – ein Abschuss über dem Konfliktgebiet Donbass wird als Ursache angenommen.

20. August 2008: Eine MD-82 der spanischen Gesellschaft Spanair zerschellt unmittelbar nach dem Start auf dem Flughafen Madrid und geht in Flammen auf. 154 der 172 Insassen kommen ums Leben.

22. August 2006: Ein Flugzeug vom Typ Tupolew-154 der russischen Gesellschaft Pulkowo stürzt auf dem Flug von Anapa am Schwarzen Meer nach St. Petersburg in einem schweren Gewitter über der Ukraine nördlich von Donezk ab. 170 Menschen kommen ums Leben.

14. August 2005: Ein zypriotisches Charterflugzeug vom Typ Boeing 737-300 mit 121 Menschen an Bord stürzt nordöstlich des Flughafens von Athen ab. Alle Insassen sterben. Offenbar wegen eines Defekts der Klimaanlage hatten die Piloten und viele Passagiere das Bewusstsein verloren. Die Maschine flog mindestens eineinhalb Stunden per Autopilot, bis der Treibstoff ausging.

1. Juli 2002: Bei Überlingen am Bodensee in Deutschland sterben 71 Menschen beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge. Ein Hinterbliebener aus Russland, der bei dem Unglück seine beiden Kinder und seine Frau verlor, tötet zwei Jahre danach den dienstleitenden Fluglotsen. Dessen falsche Einschätzung hatte zu dem Zusammenstoß geführt.

8. Oktober 2001: Auf dem Mailänder Stadtflughafen Linate prallen eine McDonnell Douglas MD-87 der skandinavischen SAS und ein deutsches Privatflugzeug vom Typ Cessna Citation II zusammen. Alle 114 Insassen und vier Flughafenangestellte kommen ums Leben.

25. Juli 2000: Zwei Minuten nach dem Start vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle schlägt eine mit 109 Menschen besetzte Concorde der Air France mit brennenden Motoren beim nördlichen Vorort Gonesse auf. Es gibt keine Überlebenden an Bord des Überschallflugzeugs.

29. August 1996: Beim Anflug auf den Flughafen von Longyarbyen auf der Insel Westspitzbergen (Norwegen) prallt eine Tupolew 154 der russischen Fluggesellschaft Wnukowo gegen einen Berg. Alle 141 Menschen an Bord kommen ums Leben.

21. November 1993: Beim Absturz einer veralteten Jak-42 der mazedonischen Fluggesellschaft Avio-Impex im Süden des Landes kommen 116 Menschen ums Leben.

8. Februar 1989: Eine Boeing-707-Chartermaschine der US-Gesellschaft Independent Air prallt in 528 Meter Höhe gegen einen Berg auf der Azoreninsel Santa Maria (Portugal). Alle 144 Insassen sterben, weil der Pilot einen Navigationsfehler gemacht haben soll.

21. Dezember 1988: Ein Jumbojet der US-Gesellschaft Pan Am wird über der schottischen Ortschaft Lockerbie von einer Bombe zerrissen. 270 Menschen sterben.

9. Mai 1987: Eine Iljuschin-62 der polnischen Fluggesellschaft LOT stürzt in der Nähe von Warschau ab. Es gibt 183 Tote.

23. Juni 1985: Südwestlich der irischen Küste stürzt eine Maschine der Air India vermutlich nach einer Bombenexplosion ins Meer. Alle 329 Insassen kommen ums Leben.

19. Februar 1985: Ein spanisches Verkehrsflugzeug rast bei Bilbao gegen einen Berg. 148 Menschen sterben.

27. November 1983: Eine Boeing 747 der kolumbianischen Gesellschaft Avianca streift vor der Landung in Madrid einen Berg. 181 Todesopfer sind zu beklagen.

1. Dezember 1981: Beim Landeanflug zum Flughafen von Ajaccio auf der französischen Insel Korsika prallt eine jugoslawische Chartermaschine gegen einen Berg. 180 Menschen kommen ums Leben.

25. April 1980: Bei dem Absturz einer Boeing 727 der dänischen Charterfluggesellschaft Dan-Air kommen auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa 146 Urlauber und Besatzungsmitglieder ums Leben.

27. März 1977: Auf dem Flughafen Teneriffa stoßen zwei Jumbojets von PanAm und KLM auf dem Boden zusammen. Mit 583 Opfern ist es bis heute die größte Katastrophe in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.