Sehr aufgeweckt: Die Anarcho-Punker von Koenigleopold plus MC Rhine stellen am Freitag beim Zoom!-Festival das Theaterstück "Montschitschi" vor.

Foto: Simon Brugner

Wien - "Genug gemotzt, jetzt wird selbst Hand angelegt": So begann ein Artikel, der beinahe auf den Tag genau vor zehn Jahren im Standard zu lesen war. Thema: Die wohlorganisierte Zusammenrottung junger Wiener Jazzmusiker und -musikerinnen, die entschieden hatten, nicht mehr auf Klinkenputztour bei Veranstaltern zu gehen, sondern sich und ganze Busladungen befreundeter Kollegen selbst auf die Bühne zu rufen:

Im März und April 2005 veranstaltete die JazzWerkstatt Wien erstmals öffentliche Proben und Konzerte im Wuk. Eine Dekade später genießt die JazzWerkstatt längst international einen guten Ruf, hat in Graz, Bern, Berlin und Köln Schule gemacht. Das einstige Sechser- ist zum Siebenerkollektiv mutiert, zu den Gründern Clemens Salesny, Bernd Satzinger, Daniel Riegler, Peter Rom und Clemens Wenger sind Bassist Manu Mayr und Soundelektroniker Leo Riegler gestoßen.

Heute, Mittwoch, kehrt man an den Ort des Coming-outs zurück, im Rahmen des bis Sonntag anberaumten Zoom!-Festivals. Clemens Wenger, mittlerweile auch mit den 5/8erl in Ehr'n im Schwange, stellt zum Auftakt seine Komposition Neapel vor, in der er mit den Studio Dan Strings diverse klangliche Aggregatzustände durchwandert. Unter dem Titel FS:Eins generieren ebenfalls am 25. März Viola Falb und Bernd Satzinger mikrotonale elektroakustische Soundscapes zu Testbildvisuals.

Hingewiesen sei auch auf das 2014 gegründete Black Page Orchestra, das zeitgenössische Improvisatoren und Interpreten vereint und in der Einbeziehung von Elektronik, Video und Performance intermedial orientiert ist. Im Wuk werden am 27. März Kompositionen von Alessandro Baticci, Alexander Schubert, Peter Mayer und Matthias Kranebitter erklingen.

Außerdem sind u. a. das Quartett Plasmic um Vokalistin Agnes Heginger und Pianistin Elisabeth Harnik, das Max Nagl Trio (beide: 26. 3.) sowie Singer-Songwriterin Mira Lu Kovacs mit Schmieds Puls (28. 3.) geladen. Aufg'sperrt is! (Andreas Felber, DER STANDARD, 25.3.2015)