Illu.: NASA

Washington - In kaum einem anderen bekannten Planetensystem beginnen die innersten Planeten so weit außen. Warum das so ist, erklären Forscher nun im Fachblatt "PNAS" anhand einer Modellsimulation: Den Berechnungen der Wissenschafter rund um Konstantin Batygin und Gregory Laughlin vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena zufolge ist der Jupiter schuld, der in der Frühzeit des Sonnensystems wie eine Abrissbirne von außen nach innen wanderte, die inneren Planetenkeime zerstörte und so die Bühne für Merkur, Venus, Erde und Mars bereitete.

Bei seiner Tour de Force durch das Sonnensystem löste Jupiter eine regelrechte Kettenreaktion aus: Enorme Mengen an Gesteinstrümmern und Planetenbausteinen im Ausmaß von 10 bis 20 Erdmassen zogen mit dem Gasriesen mit und führten zu einer Kaskade von Kollisionen, bei der in Sonnennähe buchstäblich kein Stein auf dem anderen blieb. Der Großteil der Trümmer stürzte dabei in die Sonne. Aus dem verbliebenen Rest sind schließlich die heute bekannten inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars entstanden. Somit dürfte Jupiter auch dafür verantwortlich sein, dass es in unserem Sonnensystem keine aus Exoplanetensystemen bekannten Supererden gibt. (red)

Abstract
PNAS: "Jupiter’s decisive role in the inner Solar System’s early evolution"

(DER STANDARD, 25.3.2015)