Die Wirtschaftskammer will an einigen Gebieten in Wien auch am Sonntag offene Läden sehen. Lange Schlangen an Sonn- und Feiertagen gelten als Argument für die existierende Nachfrage.

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Wien - Die Wiener Wirtschaftskammer will offenbar wieder Bewegung in die Sonntagsöffnungsdebatte bringen. Sie hat eine Studie beauftragt, um das Potenzial von Tourismuszonen in der Stadt auszuloten. Das Ergebnis: Neben der City seien auch die Innere Mariahilfer Straße und das Areal um Schönbrunn für eine Aufsperrerlaubnis am Sonntag geeignet, versicherte die Kammer am Mittwoch per Aussendung.

Als Kriterien für die Beurteilung wurden u.a. die Nächtigungsstatistik sowie die Dichte an Sehenswürdigkeiten herangezogen. So zähle die Innenstadt neun der 20 beliebtesten Touristen-Highlights und weit mehr als zwei Mio. Nächtigungen pro Jahr, der sechste und siebente Bezirk drei Top-20-Sehenswürdigkeiten und gut eine Mio. Übernachtungen. Deshalb würden sich beide Gebiete "hervorragend für die Errichtung von Tourismuszonen" eignen.

Sozialpartner gefordert

Potenzial sieht die Studie schließlich auch für Schönbrunn. Immerhin befänden sich dort mit Schloss und Tierpark zwei Publikumsmagnete, die von mehr als 5,5 Mio. Besuchern frequentiert werden.

Tourismuszonen, in denen Geschäfte am Sonntag öffnen dürfen, müssen in Wien vom Bürgermeister verordnet werden. Michael Häupl (SPÖ) hatte grundsätzlich Bereitschaft dafür signalisiert, allerdings eine Einigung zwischen Wirtschaftskammer und Gewerkschaft zur Grundbedingung gemacht.

Während die Kammer sich per Urabstimmung bereits das Okay der Mitglieder geholt hat, präsentiert morgen, Donnerstag, die Arbeitnehmervertretung das Ergebnis ihrer Umfrage. Eine Sonntagsöffnung bis zum Song Contest im Mai wird sich wohl nicht mehr ausgehen, haben beiden Seiten zuletzt bereits eingeräumt. (APA, 25.3.2015)