Jerusalem - Ein Stachelschwein hat in Israel eine Öllampe aus dem Frühmittelalter zutage gefördert (ein Foto finden Sie hier). Wie die Altertümer-Behörde IAA am Mittwoch mitteilte, stießen Mitarbeiter in der vergangenen Woche in der Grabungsstätte Horbat Siv auf die gut erhaltene Keramiklampe. Sie lag am Rand einer tiefen Erdhöhle, die ein Stachelschwein gegraben hatte.

Das im Zentrum Israels gelegene Grabungsfeld umfasst Ruinen aus der römischen und frühbyzantinischen Zeit. Die noch intakte Lampe, die Gebrauchsspuren aufweist, konnte auf ein Alter von 1.400 Jahren geschätzt werden.

Keineswegs ein Einzelfall

Laut IAA ist es keine Seltenheit, dass sich im Aushub eines Stachelschweinbaus archäologisch wertvolle Stücke finden. "Das Stachelschwein ist ein hervorragender Archäologe, ein unerreichbar guter Ausgräber", erklärte Ira Horowitz von der IAA auf dem Internetportal der Behörde.

Stachelschweine sind in Israel stark verbreitet, sie hausen als Pärchen in bis zu 15 Meter tiefen Bauten. "Weil das Heilige Land voller Altertümer ist, kommt es häufig vor, dass Stachelschweine zwischen den Ruinen graben und mit dem Aushub alle möglichen archäologischen Artefakte an die Oberfläche bringen", erläuterte Horowitz.

Die Archäologen dokumentieren dann genau, in welcher Schichtung sich die Fundstücke im Aushub befinden. Ausgehend von der These, dass die obersten Stücke aus den untersten Schichten stammen, erleichtert dies die Altersbestimmung. (APA/red, derStandard.at, 25.3. 2015)