Dhaka/Wien – Zwei Bangladescher, die gemeinsam mit dem Österreicher Dalibor S. in Libyen entführt worden waren, sind freigelassen worden. Das teilte das Bangladescher Außenministerium am Mittwoch mit. Über den entführten Österreicher gibt es jedoch weiterhin keine Informationen, wie Außenministeriumssprecher Martin Weiss zu derStandard.at sagte.

Die neun am 6. März entführten Angestellten der Ölfirma Value Added Oilfield Services seien offenbar gleich zu Beginn in zwei Gruppen aufgeteilt worden, so Weiss. Bei der Gruppe der drei Entführten aus Bangladesch und Ghana sei "die Freilassung im Gang" – sie hätten am Dienstag mit ihren Familien telefoniert und eine baldige Rückkehr angekündigt, bestätigte Weiss.

Kein Kontakt zu sechs weiteren Entführten

Zu Dalibor S. sowie zu dem tschechischen und den vier philippinischen Staatsbürgern gebe es hingegen weiterhin keinen Kontakt und auch keine Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Bisher habe sich auch niemand zu der Tat bekannt oder Lösegeldforderungen an Österreich gerichtet, sagte Weiss.

In der Aussendung des Außenministeriums von Bangladesch hieß es, die Freilassung sei auf die "schnelle Initiative und die konstanten Bemühungen" von Ministerium und Botschaft zurückzuführen. Von der Zahlung eines Lösegeldes war keine Rede.

Diplomat: Keine Verbindung zu IS

Ein bangladeschischer Diplomat sagte der Zeitung "Daily Star" in der Hauptstadt Tripolis, die Entführer hätten sicher nicht der Miliz "Islamischer Staat" angehört.

Aus dem Außenamt in Dhaka hieß es, die freigelassenen Männer seien körperlich in "normaler Verfassung". Sie haben die vergangene Nacht im Krankenhaus in Sirte verbracht und sollten von einer diplomatischen Delegation aus Bangladesch anschließend nach Tripolis gebracht werden. (red, derStandard.at, 25.3.2015)