Die Heta zieht eine Blutspur durch die Bilanz der BayernLB. Kein Wunder, dass die Seele des Freistaats kocht. Die Genesung der Ende 2008 geretteten Bank erfährt durch die Abschreibungen einen Dämpfer. Doch die Hoffnung österreichischer Verantwortlicher, die Bayern mit dem Heta-Zahlungsstopp in die Knie und zu einem Vergleich zu zwingen, dürfte nicht aufgehen. Das Institut steht mit einer Eigenkapitalquote von 12,8 Prozent trotz des Verlustes ganz ansehnlich da. Sollte München doch noch Geld aus Klagenfurt zu sehen bekommen, würde sich die Position der BayernLB weiter verbessern.

Nicht gerade für Österreich sprechen die letzten Enthüllungen des Rechnungshofs und der Griss-Kommission. Sie konstatieren beim Hypo-Debakel eine Art Multiorganversagen der heimischen Institutionen. Die BayernLB hat sich zwar auf ziemlich unschöne Art und Weise aus dem Staub gemacht, die wegen der Kärntner Haftungen schlechte Verhandlungsposition der Republik weidlich ausgenutzt und die Situation der damaligen Tochter mit Liquiditätsabzug auch noch mutwillig verschärft: Doch der Bund willigte letztlich in den Verstaatlichungsvertrag ein. Was liegt, das pickt. Will Österreich die Bayern nachträglich zur Kasse bitten, muss das Land die Heta schon in die Insolvenz schicken. Alles andere sind mehr oder weniger amüsante Anekdoten - weiß-blaue Geschichten sozusagen, die ja nicht selten in Österreich gedreht wurden. (Andreas Schnauder, DER STANDARD, 26.3.2015)