Wien - Jeder Dritte in Österreich leidet im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung. Bei einer Gala der Vereins ganznormal.at haben sich am Dienstagabend im Wiener Haus der Musik betroffene Prominente wie die Schauspielerin Elke Winkens und der Kabarettist Werner Brix für einen offeneren Umgang mit psychischen Leiden stark gemacht.

"Ich wurde so erzogen, dass man sich zusammen reißt. Nachdem mein Vater gestorben ist und meine Scheidung war, hatte ich plötzlich keinen Halt mehr. Ich konnte im Außen nichts mehr finden und war mir selbst nicht gut genug. Das war eine sehr schwere Zeit für mich. Ich habe mir Hilfe geholt und heute geht es mir wieder gut", erzählte Winkens.

"So normal, wie Kopfschmerzen"

Brix litt in der Vergangenheit unter Panikattacken. "Jetzt lebe ich ein völlig ungestörtes Leben. Ich nehme ein Medikament, das mir hilft - es ist einfach eine Drüse in meinem Kopf, die nicht ganz richtig funktioniert. Wir müssen darüber offen sprechen: Das ist so normal, wie Kopfschmerzen", meinte Brix.

Für viele psychische Leiden ist auch der zunehmende Druck am Arbeitsplatz verantwortlich. "Jeder fünfte Arbeitnehmer leidet EU-weit laut einer OECD Erhebung unter einer psychischen Erkrankung. Unser Verein ganznormal.at will die Diskussion fördern und setzt sich für die Gleichstellung physischer und psychischer Erkrankungen ein", betonte Vorsitzender Christian Deutsch. (APA, 26.3.2015)