Im westafrikanischen Sierra Leone hat am Freitag eine dreitägige landesweite Ausgangssperre zur Eindämmung der Ebola-Epidemie begonnen. Seit der vergangenen Woche waren in dem Land 55 neue Fälle gemeldet worden. Die sechs Millionen Einwohner dürfen den Behörden zufolge bis zum Sonntag nicht vor die Tür gehen.

Informationen sammeln

Während dieser Zeit sollen Tausende Gesundheitsarbeiter von Haus zu Haus gehen und Informationen über neue Krankheitsfälle und Tote sammeln. Im Mittelpunkt stünden dabei die Hauptstadt Freetown und der Norden des Landes, wo die Epidemie besonders heftig wüte, sagte der Chef des nationalen Ebola-Zentrums, Alfred Palo Conteh.

Die Regierung hatte bereits im vergangenen September erstmals eine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme habe dabei geholfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, hieß es anschließend.

Sierra Leone ist das am schlimmsten von der Epidemie betroffene Land. Bisher wurden hier mehr als 11.888 Fälle gemeldet, fast 3.800 Menschen sind gestorben. Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in den vergangenen 16 Monaten bereits mehr als 10.300 Menschen an Ebola gestorben. (APA, derStandard.at, 27.3.2015)