Bild: Obsidian Games
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Obsidian Games' "Pillars of Eternity" begann 2012 als Kickstarter-Kampagne unter dem Titel "Project Eternity" und sammelte fast vier Millionen Dollar von 73.986 Unterstützern. Das Rollenspiel orientiert ganz offen am Rollenspiel-Klassiker "Baldur's Gate" aus dem Jahr 1998 und seinem 2000 erschienenen Nachfolger. Es ist seit dem 27. März erhältlich und konnte die Tester der internationalen Fachpresse mit einer angenehmen Mischung aus Nostalgie-Charme und neuen Konzepten begeistern.

Ein Rollenspiel "wie damals"

"'Pillars ist nicht 'Baldur's Gate 3', aber nur wegen einiger Formalitäten wie etwa dem Titel", schreibt der Tester von Eurogamer. "Seine neue Welt unterscheidet sich von den Vergessenen Reichen eher im Detail als im Geiste, seine Engine und Mechaniken sind fast komplett nach dem strukturiert, was BioWare und Black Isle mit der Infinty Engine in den 90er Jahren schufen. Die Hintergründe haben eine höhere Auflösung und hübschere Effekte, sind jedoch aus demselben Holz geschnitzt. Jeder Akt mit einer bedeutungsschwangeren Texteinblendung beginnend. Die Karte. Die nach Blut dürstenden Assassinen an den Fersen. Das Voranschreiten durch kleine, unter einer hintergründigen Bedrohung leidenden Städte (dieses Mal unter Kindern statt Eisen), bevor man eine große Stadt voll mit Politik und Intrigen betritt."

Viel Wert wird auch auf die Geschichte und die Charaktere gelegt, doch dieser Fokus kommt zu einem Preis, schreibt Destructoid: "Wenn man keine Freude am Lesen hat, wird man eine miserable Zeit haben. Eine überaschende Menge an Dialogen wird gesprochen, alles brilliant dargeboten, doch das ist lediglich ein kleiner Teil der Inhalte. Und, wie es oft mit Fantasy-Thematiken ist, gibt es massig eigenartige Namen und Orte – inklusive fast einem Dutzend Gottheiten, allerlei Persönlichkeiten und Geschehnissen."

ObsidianEnt

Entdecken und Kämpfen

Das Spiel belohnt Entdeckerdrang und den Willen, jede Quest zu finden. Gegnergruppen können oft sogar umschifft werden. Die Kämpfe an sich ist ebenfalls durchdacht. "Man gerät unvermeidlich in Kämpfe, was bedeutet, dass man 'Pillars of Eternitys' Echtzeit-Kampfsystem nutzen muss, wobei man die Pause-Funktion häufig benutzen wird", schreibt das Magazin The Escapist. "Es wird quasi zum pseudo-rundenbasierten System. Man pausiert, gibt [seiner Gruppe, Anm.] einige Befehle, bekommt ein Gefühl für den Kampf und kehrt zur normalen Geschwindigkeit zurück, um die Ausführung der Befehle zu sehen."

"'Pillars of Eternity", so IGNs Fazit, "verkörpert alles, was an klassischen Rollenspiel-Erlebnissen toll ist. Und die Qualität der Dialoge sowie die Liebe zu jedem kleinen Detail in der Welt führt dazu, dass man meinen könnte, Neil Gaiman hätte die Rolle des Spielleiters übernommen." Auch PC Gamer lobt das Spiel in höchsten Tönen. So sei es mit altem PC-Rollenspiel-Design durchtränkt, fühle sich aber nicht altertümlich an. "Obsidian war immer an andere Welten gebunden – 'Fallout', 'Dungeons & Dragons', 'Star Wars', 'South Park' – doch indem sie eine eigene Welt von Grund auf erschufen, erstellten nicht nur ihr bestes Spiel bisher, sondern eines der besten Rollenspiele auf dem PC." (ul, 30.3.2015)