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Die Umrundung des Lainzer Tiergartens ist eine meiner Lieblingslaufstrecken in Wien: abwechslungsreich, etwas herausfordernd und gerade richtig in der Länge für einen gemütlichen langen Lauf am Sonntagvormittag. Die Strecke bietet sehr steile Stücke, Wald, Wiesen, Gelände bis hin zu Asphaltstraßen und kinderwagentauglichen Streckenteilen. Die Orientierung auf der Runde ist an sich sehr einfach, wenn man ein bis zwei Grundregeln beherzigt:

  • Die Mauer muss immer links der Schulter sein.
  • Im Zweifelsfall immer links abbiegen.

Bis auf ein paar Ausnahmen findet man damit den Weg sehr gut.

Foto: Open Street Map

Start ist das Nikolaitor.

Erstens gibt es dort immer Parkplätze, und zweitens ist dieser erste Teil der Strecke eben und somit gut zum Aufwärmen. Wirklich schön ist die Strecke zwar nicht, weil man entlang der Westeinfahrt läuft, zum Warmwerden stört das aber nicht.

Foto: christian decker

Es geht nun etwa drei Kilometer die Straße entlang. Hier gilt die oben definierte Grundregel ausnahmsweise nicht – das heißt, hier eher an der Straße orientieren und nicht zwanghaft der Mauer folgen. Meist war der Verkehr sehr gering und hat nicht gestört.

Foto: christian decker

Hat man diese drei Kilometer hinter sich gebracht, läuft man durch eine Unterführung unter der Autobahn und kommt an die erste Stelle, an der man sich verirren kann: Nach der Unterführung gelangt man zu einem Gattertor – danach bitte direkt links abbiegen!

Foto: christian decker

Man erkennt zwar den Wegweiser links von der Dame in Rot, dieser ist allerdings nur aus der anderen Richtung kommend lesbar. Kurz danach folgt der erste Anstieg – auch hier bitte nicht links die Mauer entlang, sondern den mittleren Weg wählen (links geht auch, ist aber nicht empfehlenswert).

Foto: christian decker

Nach einem kurzen Waldstück geht es (links) eine breite Schotterstraße wellig hoch, die an einer Brücke über die Westautobahn endet.

Danach hat uns die Mauer wieder und – gut aufgewärmt – beginnt nun nach fünf Kilometer der echte Spaß.

Foto: christian decker

Jetzt immer an der Mauer entlang, über schmale Trails mit Wurzeln, Wiesen und teilweise auch über Bäche – dort kann es mitunter etwas gatschig sein.

Foto: christian decker

Nach einem sanften Anstieg auf einem breiteren Weg durch den Wald muss man nach ca. 7,5 Kilometern aufpassen, um die Pfeile zur Abzweigung nach links nicht zu verpassen.

Es folgt kurz darauf der erste Anstieg – hier heißt es Kraft sparen, er ist sehr lange und wieder gatschig.

Foto: christian decker

Allerdings gibt es in dieser steilen Passage wunderbare Brombeerfelder zur Stärkung.

Wer sich freut, dass der Anstieg zu Ende ist, sei gewarnt – das ist der erste von zwei Anstiegen kurz hintereinander – und der zweite ist gefühlt noch ein wenig länger und steiler.

Nach dem zweiten Anstieg folgt ein wunderbarer, sanfter Single-Trail durch den Wald, hier ist man meistens alleine unterwegs, und es ist ein wirklich schönes Stück Weg.

christian decker

Irgendwann verläuft die Mauer in einer Linkskurve, und man läuft wieder auf einer Schotterstraße. Diese biegt bei einem großen Holzstoß rechts ab – hier bitte der Straße folgen und nicht der Mauer.

Der offizielle Weg geht in einem großen Bogen immer der Straße nach, ich biege immer am Ende der Bäume links in den Wald ein – durch die Brombeersträucher.

christian decker

Dort befindet sich ein eher steiler, steiniger Trail, der aber mehr Spaß macht als die Schotterstraße. Am Ende des Trails stößt man auf einen Hochstand, vor dem es links runtergeht auf eine Wiese.

christian decker

Hier folgt man dem gut beschilderten Pfad durch den Wald, bis man links ein Viadukt durchscheinen sieht – leider kann man nicht oben drüber laufen, sondern muss hinunter, durch einen (seichten) Bach und wieder hinauf. Auch hier entfernt sich der offizielle Weg etwas weiter von der Mauer und ist leichter, aber nicht so nett.

christian decker

Kurz darauf kommt die Stelle, an der ich mich oft verirre: Die Mauer setzt sich links fort, auch ein Weg führt links weiter – aber der führt ins Nichts. Das heißt, hier muss man den weißen Steinen – ausnahmsweise – rechts folgen und kommt dann auf eine etwas morastige Wiese.

christian decker

Im Anschluss folgt jener Teil der Strecke, der immer gatschig ist – mit dem Rad ist es hier folglich nicht lustig, mit den FiveFingers ist es jedoch kein Problem.

Ab hier ist der Weg einfach, die Strecke verläuft ständig in Sichtweite der Mauer.

christian decker

Hier startet auch der Planetenweg: Er beginnt am Laaber Tor mit Pluto. Unser Sonnensystem ist im Maßstab eins zu einer Milliarde abgebildet. Vom Pluto bis zur Sonne läuft man lange sechs Kilometer – und man bekommt die Dimensionen unseres Sonnensystems sehr gut vermittelt.

christian decker

Nach einer längeren Strecke im freien Gelände erreicht man dann Richtung Gütenbachtor wieder die Zivilisation. Auf dieser langen, teilweise asphaltierten Geraden kann man so richtig Gas geben.

christian decker

Unübersehbar folgt man dann der Mauer links die Steigung hinauf. Nun folgen lange, meist kinderwagentaugliche Geraden entlang der Mauer.

christian decker

Nach der Sonne landet man dann in bewohntem Gebiet und auf Asphalt – an Häusern vorbei, immer der Mauer entlang, bis zum Parkplatz am Lainzer Tor – dort muss man vorbei!

Von dort geht es im Anschluss die linke Straße hinauf. Achtung: Wir bleiben natürlich außerhalb des Lainzer Tiergartens.

christian decker

Ich empfehle, auf dem linken Gehsteig zu laufen, damit man die erste mögliche Abzweigung (Stiegen) nicht verpasst.

Am Ende der schmalen Gasse wieder links und in die erste Seitengasse links hinein (nicht durch die Sackgasse beirren lassen).

Wieder an der Wand entlang – es geht immer wieder leicht bergauf und leicht bergab, die Strecke bleibt großteils kinderwagentauglich.

christian decker

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine, steilere Strecken und oft sehr schöne Ausblicke auf Wien (außer im Sommer, da sieht man nichts). Bei einem Loch in der Mauer sieht man oft Wildschweine.

Vorsicht: Die Strecke fühlt sich bei Kilometer 19 recht leicht an, und man hat das Gefühl, es geschafft zu haben. Kurz vor dem Ende kommt allerdings noch eine starker Anstieg– doch danach ist es fast vorbei.

christian decker

Zum Auslockern der Beine hat die Strecke am Schluss noch hunderte Stufen, die man locker hinunterlaufen kann.

Ich kann die Strecke jedem nur empfehlen – und auch wenn die Beschreibung manchmal kompliziert klingt, ist sie doch für geübte Läufer ziemlich einfach. (Christian Decker, derStandard.at, 3.4.2015)

Kurzfakten

  • Start/Ende: U4 Hütteldorf, Nikolaitor
  • Länge: ca. 22 km
  • Höhenmeter: ca. 680 m

Link

Die Route auf Runtastic

Christian Decker ist ein begeisterter Läufer – mittlerweile weniger auf Straßen und Asphalt unterwegs, sondern viel öfters im Wald. Dabei probiert er immer wieder neue Laufstrecken aus – die schönsten dokumentiert er hier im Blog. Seine Erfahrungen beim Laufen, vor allem mit seinen FiveFingers, hat er in seinem Blog zusammengefasst.

christian decker