Sao Paulo - Nach dem Petrobras-Skandal haben Ermittler in Brasilien eine weitere Schmiergeldaffäre aufgedeckt. Dutzende Firmen, darunter Industriekonzerne und Banken, sollen Steuerbeamte bestochen haben, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Das Geld sei gezahlt worden, um Entscheidungen der Steuerbehörde zu beeinflussen, die bei Einsprüchen gegen die vom Fiskus auferlegten Strafzahlungen das letzte Wort hat. Den Firmen sei es so gelungen, Millionenstrafen zu reduzieren oder ganz abzuwenden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Schmiergeldzahlungen in Höhe von insgesamt 5,4 Milliarden Euro geflossen sind. Ein Drittel dieser Summe sei bereits nachgewiesen worden.

Petrobas-Skandal

Zuletzt war Brasilien vom Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras erschüttert worden. Laut Staatsanwaltschaft zahlten rund zwei Dutzend Firmen, zumeist große Baukonzerne, an Petrobras Schmiergeld, um an lukrative Aufträge zu kommen. (APA, 29.3.2015)