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Die Megafusion in der Zementbranche zwischen Holcim und Lafarge spießt sich.

Foto: reuters/hartmann

Frankfurt – Die Zementriesen Holcim und Lafarge bekommen trotz Nachbesserungen an ihrem Fusionsabkommen weiteren Gegenwind für ihre geplante Firmenehe. Der russische Geschäftsmann Filaret Galchew, der über seine Züricher Eurocement Holding mehr als zehn Prozent an Holcim besitzt, halte die Fusionsbedingungen nach wie vor für "unausgereift" und "nicht zufriedenstellend", berichtete die Schweizer "Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine seiner Vertrauenspersonen. Der russische Großaktionär hatte sich zu der Mega-Fusion bislang bedeckt gehalten.

Galchew störe nicht nur, dass bislang noch offen ist, wer der neue Konzernchef wird, meldete die Zeitung. Er bemängele vor allem, dass das Vorhaben immer noch als "Zusammenschluss von Quasi-Gleichen" daherkomme, obwohl Holcim der viel stärkere Partner sei. Das sei auch im neu ausgehandelten Austauschverhältnis nicht ausreichend berücksichtigt. Eurocement ist der zweitgrößte Aktionär von Holcim nach Thomas Schmidheiny mit gut 20 Prozent, der den Zusammenschluss unterstützt. Erst am Freitag hatte sich der drittgrößte Aktionär Harris Associates kritisch geäußert und eine rasche Klärung der Frage, wer der Chef des neuen Unternehmens werde, gefordert.

Holcim hatte vergangene Woche Nachbesserungen beim Preis durchgesetzt und verhindert, dass der langjährige Lafarge-Lenker Bruno Lafont wie ursprünglich geplant auch Boss des neuen Unternehmens wird. Stattdessen soll nun Lafarge einen neuen Kandidaten vorschlagen, gegen den Holcim allerdings ein Veto einlegen kann. Die Holcim-Aktionäre stimmen Anfang Mai über den Zusammenschluss mit Lafarge ab. (APA, 29.3.2015)