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Wrackteil in der niederländischen Lagerhalle

Foto: APA/EPA/ROBIN VAN LONKHUIJSEN

Kiew - Das internationale Ermittlerteam zum Absturz von Flug MH17 hat Zeugen für den möglichen Abschuss der Maschine mit einer Boden-Luft-Rakete über der Ostukraine aufgerufen, sich zu melden. In einem am Montag international verbreiteten Video werden Bilder vom Transport eines Buk-Raketensystems in den Tagen um den Absturz vom 17. Juli 2014 gezeigt.

Bei dem Absturz der Maschine der Malaysia Airlines waren alle 298 Menschen an Bord getötet worden. Die meisten waren Niederländer.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Maschine von einer Rakete abgeschossen wurde. Der Zeugenaufruf heiße jedoch nicht, dass dies bereits eindeutig feststehe, erklärte die leitende Staatsanwaltschaft in Rotterdam. "Dafür sind mehr Untersuchungen notwendig." Die Niederlande leiten die internationalen strafrechtlichen Ermittlungen.

Politie

Auf dem fast zwölf Minuten dauernden Video sind Bilder von einem Tieflader zu sehen, der ein Buk-Raketensystem durch die Ostukraine fährt. Auch sind abgehörte Telefongespräche von prorussischen Separatisten zu hören. Die russischen Gespräche sind mit englischen Untertiteln versehen. Der Zeugenaufruf wurde über mehrere Websites von Polizei- und Justizbehörden sowie den Videokanal Youtube verbreitet.

Leichenteile geborgen

Am Samstag hatte ein Flugzeug hat rund 800 Leichenteile von Passagieren der abgestürzten Passagiermaschine aus der Ostukraine in die Niederlande geflogen. Die Maschine startete am Samstag in Charkiw in Richtung Eindhoven, wie die Gebietsverwaltung in Charkiw mitteilte.

Flug MH17 war am 17. Juli mit 298 Menschen an Bord über dem Kriegsgebiet Donbass abgestürzt. Die meisten der Opfer waren Niederländer. Daher leiten die Niederlande die Untersuchungen. Die Maschine wurde vermutlich von einer Rakete getroffen. Das ukrainische Militär und prorussische Separatisten geben sich gegenseitig die Schuld.

Die Lage im ostukrainischen Frontgebiet war am Samstag trotz einer seit 15. Februar geltenden Waffenruhe gespannt. Militärsprecher Andrej Lyssenko in Kiew berichtete von drei Verletzten Soldaten. Die Konfliktparteien warfen sich wieder gegenseitig Dutzende Verstöße gegen die Feuerpause vor. (APA, 30.3.2015)