Israelis müssen erstmal weiter Rundfunk - und Fernsehgebühren zahlen

Tel Aviv (APA) - In Israel sollten die Rundfunk- und Fernsehgebühren eigentlich Ende März abgeschafft werden. Doch aus den Ankündigungen des früheren Kommunikationsministers Gilad Erdan wird voerst nichts. Eine geplante Radikalreform der staatlichen Rundfunkanstalt verzögert sich nach Medienberichten vorerst und damit auch die für den 31. März vorgesehene Abschaffung der Gebühren. Nach Informationen der Nachrichtenseite "ynet" hat sich das Stichdatum nun zunächst auf den 30. September verschoben.

Derzeit beläuft die Gebühr sich auf 345 Schekel (umgerechnet etwa 80 Euro) im Jahr. Dazu kommen 136 Schekel (gut 30 Euro) für Autoradios.Vor einem Jahr hatte Erdan von der konservativen Regierungspartei Likud beschlossen, den defizitären und quotenschwachen Sender zu schließen und durch einen neuen zu ersetzen. Allen rund 1600 Mitarbeitern sollte gekündigt werden.

Ein neuer Sender mit höchstens 600 Mitarbeitern soll wie bisher Hörfunk und Fernsehen inklusive eines Kinderkanals und eines arabischsprachigen Kanals produzieren. Neu aufgebaut wird auch eine Nachrichtenredaktion. Statt Eigenproduktionen sollen verstärkt Sendungen zugekauft werden. Ein unabhängiges Gremium für die Auswahl der Senderleitung soll den Einfluss der Politik vermindern - sagt die Politik. (APA, red, 31.3.2015)