Helsinki – Erstmals seit Einführung des Euro hat sich Finnland in den Kreis der Schuldensünder in der Währungsunion eingereiht. Das in eine Rezession abgerutschte Land wies 2014 ein Haushaltsdefizit von 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, wie die Statistikbehörde in Helsinki am Dienstag mitteilte. Dies überstieg damit erstmals seit 1996 die von der EU gesetzte Grenze von drei Prozent. Finnland war eines der Gründungsmitglieder, als der Euro 1999 als Buchgeld und drei Jahre später als Bargeld in der Währungsunion eingeführt wurde.

Dieses Jahr will die Regierung die Schuldenregel bei anziehender Wirtschaft wieder einhalten. Sie veranschlagt ein Defizit von 2,6 Prozent. Dabei wird unterstellt, dass das BIP um 0,9 Prozent zulegt. 2014 schrumpfte die Wirtschaft um 0,1 Prozent. Finnlands leidet noch immer unter den Spätfolgen der weltweiten Wirtschaftskrise. Der Grund ist unter anderem die hohe Exportabhängigkeit. (APA, 31.3.2015)