Stefan Löfven, Ministerpräsident

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Stockholm/Riad - Schweden hat die kolportierte "Entschuldigung" gegenüber Saudi-Arabien dementiert. Ministerpräsident Stefan Löfven sagte am Montagabend, er habe in seinem Schreiben an den saudischen König lediglich bedauert, dass man in Riad Außenministerin Margot Wallströms Äußerungen zur Situation der Menschenrechte als Kritik am Islam und als "Verunglimpfung des Landes" aufgefasst habe.

"Höflichkeitsfloskeln"

"Das haben wir nicht gemacht und wir werden es auch nicht", so der schwedische Regierungschef bei einer Pressekonferenz im UNO-Hauptquartier in New York. Die konservative Tageszeitung "Svenska Dagbladet" schrieb am Dienstag, auch König Carl XVI. Gustaf habe sich in seinem Brief an den saudischen König Salman bin Abdulaziz Al Saud ebenfalls nicht entschuldigt. Das Schreiben sei kurz gehalten und enthalte lediglich ein paar unverbindliche Höflichkeitsfloskeln von Monarch zu Monarch.

Staatlich kontrollierte saudi-arabische Medien hatten die Rückkehr des saudi-arabischen Botschafters nach Stockholm vor wenigen Tagen mit einer angeblichen "Entschuldigung" Schwedens gegenüber dem saudischen Regime begründet. Zwischen Schweden und Saudi-Arabien war vor rund zwei Wochen eine diplomatische Krise ausgebrochen, als die Arabische Liga (AL) eine geplante Rede der schwedischen Außenministerin bei einem AL-Treffen in Kairo auf saudi-arabische Initiative kurzfristig absagte. (APA, 31.3.2015)