Chongqing - Trotz unerwartet starken Gegenwinds hat das Schweizer Solarflugzeug "Solar Impulse 2" die bisher schwierigste Etappe seiner Weltumrundung bewältigt. Nach mehr als 20 Stunden landete das Solarflugzeug am Montag verspätet weit nach Mitternacht Ortszeit sicher auf dem Flughafen der südwestchinesischen Metropole Chongqing.
Trotz einer defekten Solarzelle klappte der 1.375 Kilometer weite Flug von Mandalay in Myanmar nach China reibungslos. Allerdings galt es, starken Wind, die hohen Ausläufer des Himalaya-Gebirges und eine große Flughöhe mit extremen Minus-Temperaturen zu meistern.
Kleine Probleme
Wegen des Schadens an einer Solarzelle fehlten dem Flugzeug zwei Prozent der sonst verfügbaren Energie. Der Defekt habe aus Zeitgründen in Mandalay nicht repariert werden können, teilte die Flugkontrolle mit. Eine einzelne Zelle könne nicht einfach ausgewechselt werden, so dass acht Zellen abgeschaltet werden mussten. So musste die Energie auf alle Batterien gleichmäßig neu verteilt werden.
Zunächst verzögerte der starke Gegenwind den Anflug auf Chongqing. Später hieß es zudem, die Landung habe auch noch wegen des dichten Flugverkehrs auf dem stark frequentierten Flughafen verschoben werden müssen. Wegen schlechten Wetters musste die zunächst schon an diesem Dienstag erwogene nächste Etappe nach Nanjing in Ostchina wieder abgesagt werden. "Wir haben uns für den sicheren Weg entschieden, den Flug zu verschieben", sagte Flugdirektor Raymond Clerc.
Pazifik-Überquerung verzögert sich
Die Verzögerung verursache Probleme für die Organisation des weiteren Fluges, aber Sicherheit gehe vor, betonte der Flugdirektor. Wie viele Tage gewartet werden müsse, sei unklar. "Wir müssen einfach eine neue Lösung für Nanjing finden", sagte Clerc. "Ich bin immer zuversichtlich, sonst gehörte ich nicht zu diesem Team."
Von Nanjing in Ostchina aus soll der Pazifik überquert und Hawaii angeflogen werden. Das gilt als der schwierigste Teil der Erdumrundung. Um über den Pazifik zu kommen, wird das Flugzeug fünf Tage und Nächte in der Luft bleiben müssen. Ähnlich schwierig dürfte später auch der Flug über den Atlantik von New York aus werden.