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In Berlin ist ein Baum auf ein Auto gestürzt.

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Spur der Verwüstung im deutschen Weilheim.

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Ein umgekippter Baum in der Gemeinde Hünxe in Nordrhein-Westfalen.

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Der Viktualienmarkt in München ist gesperrt.

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Dunkle Wolken bei Pattensen in Niedersachsen.

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Berlin - Bei einem der stärksten Orkane der letzten Jahre ist im deutschen Sachsen-Anhalt ein Mann ums Leben gekommen. Der Hausbesitzer aus Groß Santersleben wurde vor seiner Haustür unter einer umstürzenden Betonmauer begraben, wie ein Polizeisprecher am Dienstag in Haldensleben sagte.

Ersten Zeugenaussagen zufolge habe der Mann bemerkt, dass die Mauer wegen des Sturms zu schwanken begonnen habe, teilte die Polizei mit. Daraufhin solle er versucht haben, sich gegen die Mauer zu stemmen, die jedoch einstürzte. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Angehörigen wurden von Notfallseelsorgern betreut. Zum Alter des Mannes lagen zunächst keine Angaben vor.

Orkan "Niklas" hat außerdem den Bahnverkehr im Westen Deutschlands weitgehend lahmgelegt und auch den Flugverkehr getroffen. In Nordrhein-Westfalen stellte die Deutsche Bahn den Nah- und große Teile des Fernverkehrs am Dienstagvormittag ein. Ab Mittag traf das Orkantief "Niklas" ebenso Hochgeschwindigkeits-Trassen in Hessen, Baden-Württemberg oder Bayern. In München mussten einige S-Bahn-Strecken stillgelegt und der Viktualienmarkt gesperrt werden. Sturmböen mit über 100 Stundenkilometern warfen Lkw und Anhänger um oder entwurzelten Bäume, die wiederum Bahn-Oberleitungen herunterrissen. Die Geschwindigkeit von ICE- oder IC-Zügen drosselte das Unternehmen vorsichtshalber auf Tempo 140. Am Frankfurter Flughafen wurden zahlreiche Flüge gestrichen. Bei Verkehrsunfällen wurden Dutzende Menschen verletzt, meist blieb es aber bei Sachschäden.

Bäume auf Zug gestürzt

Drei umstürzende Bäume haben einen mit rund 350 Passagieren besetzten Intercity bei Osnabrück gestoppt. Die Bäume stürzten am Dienstag auf den letzten Waggon des Zuges, wie die Bundespolizei mitteilte. Es sei niemand verletzt worden.

"Es dürfte einer der schwersten Stürme der vergangenen Jahre werden", sagte Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst. Es sei damit zu rechnen, dass "Niklas" das Orkantief "Xaver" vom Dezember 2013 übertreffe. "In einigen Regionen werden auch Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometer erwartet", so Hartmann. Im Gebirge rechne man sogar mit bis zu 160, auf der Zugspitze seien schon mehr als 190 Stundenkilometer gemessen worden. "Niklas" erreichte am Morgen die Nordseeküste und Westdeutschland und wird über weite Teile Deutschlands weiter nach Polen ziehen. Auch in den Niederlanden behinderte der Sturm Flug- und Schiffsverkehr. An Europas größtem Hafen in Rotterdam mussten zwei Container-Terminals geschlossen werden.

Landebahn am Frankfurter Flughafen geschlossen

Am Frankfurter Flughafen verzögerten sich Starts und Landungen. Über 140 Verbindungen mussten bis zum Dienstagabend gestrichen werden. Betroffen waren vor allem innerdeutsche und europäische Flüge. Wegen des starken Seitenwinds wurde zudem eine Landebahn geschlossen. Der Münchner Flughafen meldete zunächst keine direkten Einschränkungen. Eine Reihe Flüge mussten jedoch gestrichen werden, da diese auf ihren Zielflughäfen nicht hätten landen können.

Trotz des Orkans lief der Schiffsverkehr an den Nordseehäfen Wilhelmshaven und Hamburg weitgehend störungsfrei. Bei starken Böen musste die Container-Abfertigung zeitweise unterbrochen werden. Der Fährverkehr zu den ostfriesischen Inseln von der Nordseeküste wurde eingestellt. (Reuters/APA, 31.3.2015)