Zumindest der Zeitpunkt ist stimmig. Passend zur Osterwoche startet das BZÖ jetzt das Projekt Wiederauferstehung. Eine Kärntner Pädagogin und Landtagsabgeordnete soll das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), das in Umfragen mangels messbarer Masse kaum noch erfasst werden kann, wieder zu einem Faktor der Innenpolitik machen. In letzter Zeit geriet die orange Partei ja nur noch in Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Kärntner Hypo-Debakels und ungeklärter Geldflüsse, die damit in Verbindung stehen, in den Fokus der innenpolitischen Wahrnehmung.

Das künstliche Parteienkonstrukt BZÖ ist jedenfalls nun dort angelangt, wo es seinen Anfang nahm: in Kärnten. Gründungsvater Jörg Haider hatte das Bündnis 2005 quasi als Haider-Wahlverein ins Leben gerufen, nachdem sich seine FPÖ zerstritten und aufgerieben hatte. Immer wieder versuchte Haider, und später nach seinem Tod seine politischen Nachlassverwalter, die Partei am Leben zu erhalten. Man darf heute durchaus fragen: Wozu eigentlich?

Wohl kaum jemand weiß, wofür diese Minipartei überhaupt stand. Mal war sie politisch blau gefärbt und sehr rechts, dann wieder ein bissl liberal oder sehr katholisch. Je nachdem, wer eben grad am Ruder war. Das Parteiprojekt BZÖ ist tot. Und so bleibt den letzten verbliebenen Getreuen Jörg Haiders nur noch der Glaube an das Wunder der Auferstehung. (Walter Müller, DER STANDARD, 1.4.2015)