Rekonstruktion von Saurichthys, darunter eines der nun in der Schweiz gefundenen Fossilien.

Foto: Illustration: Universität Zürich/B. Scheffold
Foto: Universität Zürich

Zürich - Paläontologen haben in der Tessiner Fossil-Lagerstätte Monte San Giorgio die Überreste zweier bisher unbekannter Raubfischarten identifiziert, wie die Universität Zürich berichtet. Die Fische gehören zur Familie der Saurichthyidae und stammen mit einem Alter von etwa 242 Millionen Jahren aus der frühesten Epoche des Mesozoikums.

Die Saurichthys-Arten, Verwandte des heutigen Störs, waren vor 252 bis 201 Millionen Jahren während der Trias weltweit verbreitet. Ihre Länge reichte von 40 bis zu 180 Zentimetern. Die Knochenfische hatten im Schnitt einen langen, schlanken Rumpf und eine spitze, vielzahnige Schnauze. Die nun identifizierten Arten weichen von diesem Grundbauplan in der Form von Kopf und Rumpf etwas ab.

Genug Platz für Spezialisierung

Die erste neue Art, Saurichthys breviabdominali, ist nach ihrem relativ kurzen und kräftigen Rumpf benannt, die zweite, Saurichthys rieppeli, nach dem früher an der Universität Zürich tätigen Paläontologen Olivier Rieppel. Mit den beiden neuen sind nun insgesamt sechs Saurichthys-Arten vom Monte San Giorgio nachgewiesen.

Die beiden 40 bis 60 Zentimeter langen Skelette unterscheiden sich in ihrer Kopf- und Rumpfform von den bisher bekannten Saurichthys-Arten. "Diese Unterschiede weisen auf verschiedene Jagdstile und vielgestaltige Lebensräume im damaligen Flachmeer hin. Offenbar konnten mehrere Arten nebeneinander existieren", sagt Heinz Furrer, Paläontologe der Universität Zürich und Leiter des Forschungsprojekts.

Laut Furrer dürfte die Fähigkeit zur Anpassung an spezialisierte ökologische Nischen den evolutionären Erfolg dieser Fische ermöglicht haben. (red, derStandard.at, 11.4. 2015)