Das Schloss Mirabell wurde in der Nacht auf den 1. April mit Neonazi-Codes beschmiert.

Foto: Stadt Salzburg/Killer

Die Zahl 14 steht für den Neonazi-Code "14 Words".

Stadt Salzburg/Killer

Salzburg – In der Nacht auf Mittwoch ist es in der Stadt Salzburg erneut zu einer offensichtlich rechtsextrem motivierten Schmieraktion gekommen. Diesmal wurde das Schloss Mirabell, der Sitz der Stadtregierung, mit Neonazi-Codes beschmiert.

Unbekannte Täter sprühten einmal die Zahl 88 und elfmal die Zahl 14 auf die Fassade beim Pegasus-Brunnen im Mirabellgarten. 88 steht zweimal für den achten Buchstaben des Alphabets und dient als Abkürzung für den Gruß "Heil Hitler". Die Zahl 14 steht für den Neonazi-Code "14 Words", eine besonders in den USA, mittlerweile aber auch in Europa gebrauchte rassistische Umschreibung, die sich auf einen Satz des US-amerikanische Rechtsextremisten und Rassisten David Eden Lane bezieht: "Wir müssen den Fortbestand unseres Volkes und die Zukunft für die weißen Kinder sichern."

Außerdem wurden mehr als 20 fix verankerte Mülltonnen im Mirabell- und Kurgarten herausgerissen und rund zwei Dutzend Bänke umgeworfen, berichteten Mitarbeiter des Gartenamts. Die Stadt Salzburg hat Polizei und Verfassungsschutz eingeschaltet, die Spurensuche wurde umgehend aufgenommen.

Plakataktion "#88gegenrechts"

Die Stadt Salzburg hat in den vergangenen Wochen selbst aktiv die Zahl 88 plakatiert. Mit der Aktion #88gegenrechts mobilisiert die Stadtregierung gegen Rechtsextremismus und Neofaschismus. Mit der Übernahme der Zahl wollte Initiatorin und Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) den Rechtsextremen auch ihre Symbole wegnehmen.

Die Plakate der Aktion wurden bereits mehrmals zerstört, zuletzt auch gestohlen. Als Gegenmaßnahme erklärte die Stadt, für jedes der sechs zerstörten oder gestohlenen Plakate 88 weitere im gesamten Stadtgebiet aufzuhängen, also 528 Plakatflächen. (Stefanie Ruep, derStandard.at, 1.4.2015)