Kano - Bei einem Anschlag nahe eines Busbahnhofs im Nordosten von Nigeria sind nach Angaben von Augenzeugen am Donnerstagabend mindestens fünf Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Mehrere Augenzeugen des Vorfalls sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass eine Frau zunächst ihr Handgepäck nahe eines Reisebusses abgestellt und dann telefoniert habe.

"Keiner hat sie verdächtigt, alle dachten, sie telefoniert nur", sagte Muhammad Garkuwa von der Busfahrergewerkschaft vor Ort. Dann habe sich die Frau entfernt und das Gepäck sei explodiert, wodurch der Bus Feuer fing.

Wer genau hinter dem Anschlag steckte, blieb zunächst unklar, er trägt aber die Handschrift der radikalen Islamistengruppe Boko Haram. Die Kämpfer greifen vor allem im Norden des Landes immer wieder Märkte und andere Orte an, an denen sich viele Menschen aufhalten.

Kampf gegen Boko Haram

Unterstützt unter anderem vom Tschad geht das nigerianische Militär gegen Boko Haram vor. Wie die Armeen der beiden Länder am Donnerstag bekannt gaben, starben bei schweren Kämpfen am Vortag im Nordosten des Landes neun tschadische Soldaten, ein nigerianischer Soldat sowie mehr als hundert Boko-Haram-Kämpfer. Außerdem sei auf "feindlicher Seite" eine Menge Kampfmaterial zerstört worden, hieß es.

Boko Haram geht in Teilen Nigerias brutal gegen anders gesinnte Menschen vor. Die radikale Gruppe strebt einen streng islamischen Staat in dem Land an. (APA, 3.4.2015)