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Ein zerstörtes Dorf in der Nähe von Sanaa.

Foto: AP/Mohammed

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Sympathisanten der Houthi-Rebellen demonstrieren in der Hauptstadt Sanaa gegen die saudischen Luftschläge.

Foto: EPA/YAHYA ARHAB

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Bilder verstorbener Houthi-Rebellen auf deren Gräbern in Sanaa.

Foto: REUTERS/Khaled Abdullah

Kairo - Die schiitische Houthi-Miliz im Bürgerkriegsland Jemen hat ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensgesprächen erklärt. Voraussetzung sei allerdings ein Ende der Luftangriffe durch die von Saudi-Arabien angeführte sunnitische Militärallianz, teilte das führende Houthi-Mitglied Saleh al-Sammad der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag per Email mit.

Die Gespräche sollten von Parteien überwacht werden, die keine aggressiven Positionen gegenüber dem jemenitischen Volk einnähmen. Wer dies sein könnte, sagte Sammad nicht.

Saudi-Arabien will sich mit Parteien treffen

Saudi-Arabiens König Salman hatte die Bereitschaft seines Landes erklärt, sich mit Parteien des Jemen zu treffen. Dies solle unter der Schirmherrschaft des Golfkooperationsrates (GCC) geschehen. Fünf der sechs GCC-Mitglieder beteiligen sich an den Luftangriffen im Jemen. Mit der Militärintervention will die Koalition den jemenitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi stützen, der angesichts des Vormarsches der Houthi-Milizen nach Saudi-Arabien geflohen ist. Sammad erklärte, das Volk lehne eine Rückkehr Hadis ab.

Russland bringt Antrag auf Feuerpause bei UN ein

Die UNO-Sicherheitsrat denkt über eine "humanitäre Feuerpause" im Jemen nach. Eingebracht hatte den Antrag auf eine Kampfruhe am Samstag Russland. In einer mehrstündigen Sitzung hinter verschlossenen Türen konnte sich das Gremium am Samstag aber auf keine Entscheidung einigen. Als nächster möglicher Termin für einen Beschluss wird nun Montag genannt.

"Die Ratsmitglieder brauchen noch Zeit, den russischen Vorschlag zu überdenken", sagte die jordanische UNO-Botschafterin Dina Kawar, die in diesem Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat führt.

Saudi-Arabien erlaubt Rotem Kreuz Hilfseinsatz

Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) wird voraussichtlich am Montag zwei Hilfsflugzeuge in den Jemen entsenden. Man habe die Erlaubnis der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition für einen Hilfseinsatz erhalten, erklärte IKRK-Sprecherin Sitara Jabeen am Sonntagabend im Schweizer Genf. Ob diese auch die vom IKRK geforderte 24-stündige Waffenruhe beinhaltete, war vorerst unklar.

Eines der Flugzeuge solle Medikamente und medizinische Geräte, das andere medizinisches Personal transportieren, so Jabeen. Man hoffe, dass die Maschinen am morgigen Montag in der Hauptstadt Sanaa landen können.

In der südjemenitischen Hafenstadt Aden ist es am Montag erneut zu Gefechten zwischen Houthi-Rebellen und Unterstützern des geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi gekommen. Die Houthi-Rebellen haben ja den Sitz der Provinzverwaltung eingenommen. Aden ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Wegen ihrer Lage am Zugang zum Roten Meer ist sie von strategischer Bedeutung. Ihr Verlust wäre ein schwerer Schlag für Hadi.

Erneut Luftschläge

Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hat indes in der Nacht zu Sonntag erneut Rebellen im benachbarten Jemen angegriffen. Kampfjets seien in der Hauptstadt Sanaa gegen die schiitische Huthi-Miliz eingesetzt worden, berichteten Anwohner. Auch an der Grenze zwischen Saudi-Arabien und Jemen habe es Explosionen gegeben.

Die vom Iran unterstützte Miliz hatte zuletzt die Macht im Jemen an sich gerissen. Saudi-Arabien wird bei seinen Militärschlägen von mehreren sunnitischen Staaten unterstützt und will eine Ausweitung des iranischen Einflussbereichs verhindern.

Russland hat am Wochenende Saudi-Arabien im UN-Sicherheitsrat dazu aufgefordert, die Angriffe zu unterbrechen, um Hilfsgüter ins Land zu bringen und ausländische Zivilisten zu evakuieren. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat eine Einstellung der Kampfhandlungen für 24 Stunden gefordert.

Algerien flog 160 Landsleute aus

Wegen des bewaffneten Konflikts hat Algerien indes 160 seiner dort lebenden Landsleute außer Landes gebracht. Wie die Nachrichtenagentur APS berichtete, wurden die Algerier sowie 40 Tunesier, 15 Mauretanier, acht Libyer, drei Marokkaner und ein Palästinenser am Samstagabend an Bord einer Maschine der Fluggesellschaft Air Algerie über Kairo aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ausgeflogen. Wie der algerische Außenminister Ramtane Lamamra mitteilte, ordnete Präsident Abdelaziz Bouteflika die Evakuierung an. (APA/Reuters, 5.4.2015)