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Mit Wifi-Calling können Funklöcher in Gebäuden umgangen werden.

Foto: REUTERS/Yuya Shino

Obwohl die Mobilfunkanbieter ihre Netze weiter ausbauen haben Nutzer immer noch mit Funklöchern zu kämpfen. Sei es in den U-Bahn, bei der Fahrt durch einen Tunnel oder in einem ungünstig gelegenen Eck der Wohnung oder des Büros. Vor allem in Gebäuden könnte aber eine Technologie die Empfangsprobleme beseitigen: das sogenannte WiFi-Calling.

Keine zusätzliche App benötigt

Telefonate und SMS werden dabei nicht über das Mobilfunknetz, sondern über ein WLAN (WiFi) geleitet. Dabei handelt es sich nicht um VoIP-Anrufe und Messaging, wie es etwa mit Skype oder WhatsApp bekannt ist. Denn beim WiFi-Calling wird keine eigene App am Smartphone benötigt, das Ganze funktioniert wie gewohnt über die eigene Rufnummer.

So können Nutzer etwa zu Hause im eigenen WLAN oder über Hotspots telefonieren und SMS erhalten und verschicken. Beim Telefonieren sollte man die Reichweite des kabellosen Netzwerkes jedoch nicht verlassen. Denn ein Wechsel zum Mobilfunknetz funktioniert nicht. Der Anruf wird in diesem Fall abgebrochen.

Nicht für alle Smartphone

Allerdings funktioniert das nicht von Haus aus mit jedem Smartphone. Die Geräte müssen die Technologie unterstützen und die Mobilfunker müssen WiFi-Calling freischalten. In den USA ist das bei T-Mobile und Sprint bereits der Fall. In Großbritannien prescht nun Anbieter EE vor, berichtet der Guardian. Zum Start sind die Internet-Anrufe mit Apples iPhone 6 und 6 Plus, Samsung Galaxy S6 und S6 Edge sowie Lumia 640 möglich. Andere Modelle sollen folgen.

Situation in Österreich

In Österreich dürfte es noch eine Zeit dauern. A1 erteilte dem Ganzen im vergangenen September zunächst eine Absage mit dem Verweis auf das eigene "exzellente Netz". Auf aktuelle Nachfrage heißt es von Sprecherin Livia Dandrea-Böhm: "Wir schauen uns das Thema an, konkrete Entscheidungen dazu gibt es aktuell nicht."

Offener für die Technologie ist man bei T-Mobile. WiFi-Calling sei prinzipiell sehr interessant und sobald man mit VoLTE (Voice over LTE) startet, dürfte es auch für WiFi-Calling soweit sein. Beide Technologie seien sich sehr ähnlich, sagte Sprecher Helmut Spudich zum WebStandard. Aber vorerst liege der Fokus auf dem weiteren Netzausbau. "3" habe "das "Thema am Radar", sagt Sprecher Tom Tesch, kann aber noch keine konkreten Angaben machen. (Birgit Riegler, 7.4.2015)