Wien – Ein Gesetzesentwurf, der Pograpschen unter Strafe stellen soll, sorgt für Aufregung in den sozialen Medien. Der Nationalratsabgeordnete Marcus Franz vom Team Stronach postete am Osterwochenende provokante Twitter-Meldungen zu dem Thema. "Ob der Popsch hält, was der Blick verspricht. Das erfahren zu wollen wird nun bestraft", twitterte der Sozial- und Gesundheitssprecher seiner Partei.

Auch über seine persönlichen Erfahrungen zu dem Thema ließ sich der streitbare Mandatar aus: "Pograpschen kann übrigens zur Hochzeit führen. So war´s zb bei mir".

Franz, der zuletzt vehemente Kritik am neuen Fortpflanzungsmedizingesetz übte und sich mehrfach als Abtreibungsskeptiker outete, erntete auf Twitter teils empörte Reaktionen.

Aus seiner eigenen Partei bekam er hingegen Rückendeckung. Frauensprecherin Martina Schenk sagte zu derStandard.at: "Wenn er seine Frau so kennen gelernt hat: ok." Die geplante Gesetzesänderung hält sie "für eine politische Überreaktion". Die Frage sei, wo der Flirt aufhöre und die Belästigung anfange. "Als Frau weiß ich, was mir gefällt und was nicht. Dafür brauche ich keine gesetzliche Regelung", bekräftigte Schenk.

Tatbestand soll erweitert werden

Sexuelle Belästigung war schon bisher strafbar, doch blieben Übergriffe folgenlos, wenn kein Geschlechtsorgan betroffen war. Mit der in Begutachtung gegangenen Gesetzesnovelle soll nun der Tatbestand "Sexuelle Belästigung" erweitert werden. Dann wären nicht nur "geschlechtliche Handlungen" an einer Person, sondern auch Handlungen, die "der sexuellen Sphäre im weiteren Sinn zugehörig" sind, strafbar, wenn sie belästigend sind. (smo, derStandard.at, 7.4.2015)