Wien - Die Fusionierung der 41 Volksbanken zu acht Regionalinstituten ist zwar fix. Vier Institute - die Volksbanken Osttirol, Tulln und Almtal sowie die zum Sektor gehörende Apothekerbank - weigern sicher aber immer noch, beim Sanierungsplan für das Spitzeninstitut ÖVAG mitzumachen. Im schlimmsten Fall droht ihnen die behördliche Abwicklung, schreibt die "Presse" (Freitag).

Sie bekämen dann einen Verwalter, der die Bank geordnet schließt. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte die abtrünnigen Volksbanker Mitte März zur "Kopfwäsche" nach Wien zitiert, um ihnen vor Augen zu führen, was passieren würde, wenn sie der Fusionierung nicht zustimmen. In der Folge haben die meisten lokalen Volksbanken doch Gremialbeschlüsse für den Zusammenschluss zustande gebracht.

Eigentlich hätten die Beschlüsse schon zu Jahresbeginn da sein sollen. Bereits am 1. Juli geht die ÖVAG in eine Abbaubank über, bis 2017 soll sie liquidiert werden. Die ÖVAG musste 2012 teilverstaatlicht werden, der Bund ist nun mit 43 Prozent beteiligt. FMA und Finanzministerium machen bei der Fusionierung Druck. Man könne sich nicht vom Steuerzahler retten lassen und sich dann einfach "vertschüssen", ohne zu seinen Verpflichtungen zu stehen, heißt es dazu laut Zeitung.

Das sei auch der Grund, warum man die Apothekerbank nicht einfach ziehen lassen wolle. Diese habe de facto ein Übernahmeangebot der deutschen Ärztebank und würde das auch gerne annehmen. Die Zustimmung von Ministerium und Aufsicht sei aber wohl nicht zu bekommen. "Wir haben die doch nicht saniert, damit dann andere die Früchte ernten", zitiert die "Presse" einen Insider. (APA, 10.4.2015)