Weniger gemütlich als das von Elk konzipierte Haus ist es derzeit für die Mitarbeiter des Schremser Unternehmens.

Foto: Elk

Wien/Schrems - Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) warnt den Fertighaushersteller Elk davor, die erwartete Kollektivvertragserhöhung mit 1. Mai nicht an die Mitarbeiter weiter zu geben. "Fehlt auch nur ein Cent dann schalten wir am nächsten Tag die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse ein", so Karl Proyer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp am Freitag zur APA.

Auslöser für den gewerkschaftlichen Ärger ist der vom Elk-Management gewünschte Lohnverzicht der Mitarbeiter von drei bis vier Prozent damit in die Expansion in England investiert werden kann. Für Proyer sind hier noch viele Fragen offen. Was passiert zum Beispiel mit den Gewinnen aus der Expansion, wenn diese von den Mitarbeitern vorfinanziert wurde. "Das Unternehmen will Geld von den Beschäftigten, will sie aber nicht mitreden lassen", so Proyer.

Geringe Vertrauensbasis

Die Vertrauensbasis sei jedenfalls gering, hätten die Mitarbeiter doch schon in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem Entgegenkommen gemacht.

Das Unternehmen hatte am Mittwoch betont, dass die Führungskräfte bereits auf zehn Prozent des Einkommens verzichten. Dieser Verzicht kann sich allerdings nur auf Überzahlungen - wie etwa Boni - beziehen, denn eine Bezahlung unter dem Kollektivvertrag ist verboten.

Am kommenden Montag, dem 13. April, soll bei einem Runden Tisch mit Belegschaftsvertretern und dem Management eine Lösung gefunden werden.

Der Fertighausverband hatte gestern Bilanz über das Jahr 2014 gezogen. Der Absatz sei um 1,9 Prozent zurückgegangen, die Mitarbeiterzahl der Verbandsmitglieder verringerte sich um 4,9 Prozent. (APA, 10.4.2015)