Die Deutsche Telekom startet einem Magazinbericht zufolge offiziell den Verkauf ihres Internetportals T-Online. Der Konzern habe die Großbank BNP Paribas mit der Suche nach einem Käufer beauftragt, berichtete "Der Spiegel" am Freitag. Die Bank erstellte demnach einen Verkaufsprospekt, der an knapp zehn Interessenten verschickt werden soll. Bis zum Frühsommer peile die Telekom eine Entscheidung an.

Ende 2014 hatte es auch ein Vorgespräch mit dem Axel Springer Verlag gegeben. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von Personen aus dem Umfeld des Berliner Konzerns erfahren, dass man sich die Unterlagen anschauen werde, sobald der Verkaufsprozess laufe.

"Mir ist von fortgeschrittenen Gesprächen oder Verhandlungen nichts bekannt."

Weder die Telekom noch Springer wollten sich dazu äußern. Springer-Chef Mathias Döpfner hatte jüngst eine klare Aussage vermieden, ob die Berliner an T-Online interessiert seien. Man schaue sich alles an, was auf dem digitalen Markt "kreucht und fleucht", sagte Döpfner Anfang März und fügte hinzu: "Mir ist von fortgeschrittenen Gesprächen oder Verhandlungen nichts bekannt."

Dem Bericht zufolge ließ die Telekom zudem eine Bewertung ihrer Internettochter und des dazugehörigen Onlinevermarkters Interactive Media anfertigen. Das rund 150 Seiten starke Dokument werde den Bietern in einem Datenraum zur Verfügung gestellt. Derzeit sei der Konzern dabei, T-Online als eigenständiges Unternehmen auszugründen. Die Verträge, die die weitere Zusammenarbeit von T-Online mit dem Mutterkonzern regeln, würden gerade ausgearbeitet - auch ein Käufer wäre daran gebunden. (APA, 10.4. 2015)