Dhaka – Einer der Anführer der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami in Bangladesch ist am Samstag hingerichtet worden. Muhammad Kamaruzzaman sei im Zentralgefängnis der Hauptstadt Dhaka gehängt worden, berichtete der TV-Sender Jamuna unter Berufung auf einen Justizbeamten.

Der 62-Jährige war von einem Sondertribunal wegen Verbrechen während des Unabhängigkeitskrieges gegen Pakistan 1971 zum Tode verurteilt worden. Jamaat-e-Islami kämpfte damals gegen die Abspaltung des Landes von Pakistan. Kamaruzzaman gehörte der Al-Badr-Truppe an, der Massenmord, Entführungen, Folter und Vergewaltigungen vorgeworfen werden.

Die Opposition beklagt, die Prozesse seien politisch motiviert. Tatsächlich werden sie ohne internationale Beobachtung abgehalten, die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sprach im Fall Kamaruzzaman von einem "sehr fehlerhaften Prozess". Zahlreiche Oppositionspolitiker des südasiatischen Landes, das zu den ärmsten der Welt gehört, sind außerdem verschwunden, noch viel mehr sitzen in Haft. (APA, 11.4.2015)