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Das Bild am Start sollte sich bis zum Ende des chinesischen Grand Prix nicht mehr wesentlich ändern.

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Zwei Herren auf dem Podest: überaus happy vor mäßig glücklich.

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Auch die Aussichten für Sebastian Vettel bleiben rosig.

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Shanghai – Weltmeister Lewis Hamilton hat nach einer fehlerfreien Vorstellung am Sonntag den Großen Preis von China gewonnen und seine Führung in der WM-Wertung ausgebaut. Der Brite zeigte in Shanghai keine Schwäche und verwies seinen Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg souverän auf Platz zwei. Malaysia-Sieger Sebastian Vettel fuhr im Ferrari als Dritter zwar zum dritten Mal in Serie auf das Podium, hatte den Silberpfeilen diesmal aber nichts entgegenzusetzen.

Vierter wurde Kimi Raikkönen im zweiten Ferrari vor den beiden Williams von Felipe Massa und Valtteri Bottas.

Für Red Bull lief in China wenig zusammen. Der Australier Daniel Ricciardo holte nach verpatztem Start als Neunter gerade noch zwei WM-Punkte, der Russe Daniil Kwjat fiel mit Motorschaden aus. Der nächste WM-Lauf geht bereits kommenden Sonntag in Bahrain über die Bühne.

"Zum Schluss hätten die Zeiten gepasst, da waren wir knapp auf Williams-Niveau", sagte Bullen-Motorsportberater Helmut Marko. In Rad-an-Rad-Duellen mit dem Schweden Marcus Ericsson im Sauber hatte sich Ricciardo aber den einen oder anderen Fehler geleistet. Der 25-Jährige landete zwar zum dritten Mal in dieser Saison in den WM-Punkten, Red Bulls bestes Saisonergebnis bleibt aber sein sechster Platz beim Auftakt in Australien.

Ein weltmeisterliches Wochenende

Hamiltons ungefährdeter 35. Karrieresieg war zugleich sein vierter in China – das hat zuvor kein anderer Fahrer geschafft. Er liegt nun nach drei Rennen in der WM-Wertung mit 68 Punkten vor Vettel (55) und Rosberg (51).

Der 30 Jahre alte Titelverteidiger hat das Wochenende in China dominiert und setzte sich folgerichtig auch im Rennen von der Poleposition weg souverän in Führung. Einzig Vizeweltmeister Rosberg konnte vor den Toren der Millionen-Metropole halbwegs folgen. Die Ferrari von Vettel und Räikkönen verloren schnell an Distanz, blieben im Gegensatz zur restlichen Konkurrenz aber immerhin noch in Schlagdistanz.

Bei 20 Grad Außentemperatur und Sonnenschein drehte der zweimalige Weltmeister Hamilton in einem unspektakulären Rennen an der Spitze unbeeindruckt seine Runden. Konnte Ferrari vor zwei Wochen die Silberpfeile noch mit einer cleveren Taktik düpieren, leistete sich Mercedes dieses Mal keine Fehler. Nur mit vollen Tanks vermochte Ferrari mit den Silberpfeilen halbwegs mitzuhalten.

Allerdings beschwerte sich Rosberg nach etwas mehr als einem Drittel des Rennens über die Pace von Hamilton. "Wenn Lewis weiter so langsam fährt, stecke ich in seinem Windschatten fest und ruiniere meine Reifen", funkte der 29-Jährige an die Box. Anschließend wurde Hamilton mit einem ungewöhnlichen Funkspruch dazu aufgefordert, das Tempo zu erhöhen. "Lewis, gib ein bisschen mehr Gas", lautete die Anweisung.

"Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Es ist darum gegangen, den Abstand zu Nico zu kontrollieren", sagte Hamilton. "Wir werden in der Entwicklung nicht stehenbleiben."

Safety Car als erstes im Ziel

Anders als in der Hitze von Malaysia hatte Ferrari in China trotz einer Asphalttemperatur von bis zu 45 Grad keinerlei Reifenvorteil. Mit zwei dritten Plätzen und einem Sieg verläuft Vettels Einstand bei den Italienern aber trotzdem weiter glänzend. "Die Reifenstrategie ist perfekt aufgegangen", lobte Mercerdes-Motorsportchef Toto Wolff. "Am Anfang des Rennens mussten wir aber ordentlich hindrücken, um wegzukommen. Es ist nicht mehr so wie es früher war, als wir eine Sekunde pro Runde davongefahren sind."

Auch nach seinem zweiten Boxenstopp gab Hamilton die Führung nicht ab, während hinter Mercedes und Ferrari kein anderes Team auch nur annähernd Schritt halten konnte. Ein Zweikampf zwischen Silber und Rot über die gesamte Saison scheint vorprogrammiert.

"Am Ende war es ein gutes Rennen für uns. Mit den weicheren Reifen haben wir ein bisschen Druck ausüben können. Mit den härteren war Mercedes aber einfach zu stark", meinte Vettel, der vierfache Weltmeister.

Wegen eines Motorenschadens bei Max Verstappens Toro Rosso mitten auf der Zielgeraden musste drei Runden vor Ende das Safety Car auf die Strecke. Der 17-jährige Niederländer,in Malaysia Siebenter, wurde für eine starke Vorstellung nicht belohnt. Da die Bergungsarbeiten seines Wagens andauerten, wurde das Rennen bis zur Zielflagge nicht mehr freigegeben, das Feld fuhr dicht beisammen über die Ziellinie.

Eventuell noch erwähnenswert: McLaren brachte diesmal seine beiden Boliden nicht nur ins Rennen, sondern sogar ins Ziel. Fernando Alonso belegte Rang zwölf, Kollege Button wurde 13. 16. Wagen kammen ins Klassement. (sid/red – 12.4. 2015)