Grün- und Grautöne treffen auf Blassblau, das veranschaulicht die Stimmungen des Pavillons.

Foto: Udo Titz

Wer in den kommenden Monaten die Länderleistungsschau in Mailand besucht, an den Pavillons von Deutschland, der Schweiz und Italien vorbeiflaniert und schließlich in jenem von Österreich landet, der kann tief durchatmen. Statt auf Beton setzt Pavillongestalter Klaus K. Loenhart nämlich auf Luft und Wald.

Der Architekt hat den österreichischen Pavillon als einen Vegetationskörper konzipiert, man darf auch "ein Stück Wald" dazu sagen. Auf Bänken kann man sich niederlassen, und wenn alles gutgeht, den Vögelchen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Zwitschern, zuhören. Damit man in dieser Idylle nicht ästhetischen Zumutungen ausgesetzt wird, hat das österreichische Expo-Team in Zusammenarbeit mit der Austrian Fashion Association einen Designerwettbewerb ausgelobt, um die passende Bekleidung für die Mitarbeiter zu finden. Gewonnen haben diesen die Modemacher Peter Holzinger und Dragana Rikanovic vom Wiener Label Superated.

Ihr Konzept ist eine Fortführung der Pavillongestaltung: Prints, Strickelemente und Strick in changierenden Farben wecken Assoziationen zu Vegetationsstufen des Waldes. Die Silhouette spielt mit Elementen der Berufsbekleidung, Grün- und Grautöne treffen auf Blassblau, das veranschaulicht die Stimmungen des Pavillons. Österreichische Firmen lieferten die Materialien, ein kühlender Leinenstoff aus dem Mühlviertel wurde für die Overalls eingesetzt, Ludwig Reiter fertigte die Schuhe. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 27.4.2015)