Tel Aviv - Eine elektronische "Nase" kann einer Studie zufolge Anzeichen von Magenkrebs im Atem von Patienten "erschnüffeln". Auch Hinweise auf Schädigungen, die im Vorfeld der Krankheit auftreten, könnten damit festgestellt werden, schreibt Hossam Haick vom Israelischen Technologie-Institut, an dem das Nano-Testsystem entwickelt wurde.

Die in Israel entwickelte "Nase" benützt Gold-Nanopartikel, um im Atem von Patienten flüchtige organische Verbindungen nachzuweisen, die ein Anzeichen für Krebs sein können. In der Studie wurde der Nano-Tester mit einer weiteren Methode zum Nachweis der flüchtigen organischen Verbindungen verglichen. Dabei wurden Atemproben von 484 Menschen in Lettland untersucht, von denen 99 Probanden bereits eine Magenkrebs-Diagnose, aber noch keine Behandlung bekommen hatten.

Über den Nano-Test konnten sowohl die Krebspatienten als auch jene Untersuchungsteilnehmer identifiziert werden, die ein hohes Erkrankungsrisiko aufweisen. Ein billiges, tragbares Test-Gerät würde für Krebsspezialisten die Möglichkeit bieten, ohne einen Eingriff die häufig zu spät erkannte Krebskrankheit nachzuweisen.

Allerdings gibt es noch Zweifel an der Zuverlässigkeit des Atemtests über Gold-Nanopartikel. In einem unabhängigen Kommentar zu der Studie rief der französische Magen-Darm-Spezialist Jean-Christophe Saurin von der Universitätsklinik Lyon zur Vorsicht auf. Es seien mehr Tests nötig, betont der Experte. (APA/red, derStandard.at, 14.4.2015)