Neu-Delhi - Im Norden Indiens sind vier Skelette entdeckt worden, die nach Ansicht von Archäologen bis zu 5.000 Jahre alt sein könnten (Bilder der Ausgrabungsstätte finden sie hier). Zwei Teams aus Indien und Südkorea stellten ihre Funde aus dem Bundesstaat Haryana vor, wo sie bereits seit rund drei Jahren Überreste der Harappa-Kultur aus dem Industal ausgraben. Diese gilt als die älteste bekannte städtische Zivilisation des indischen Subkontinents, ihre Überreste wurden an tausenden Fundstätten entlang des Indus entdeckt. Als eines ihrer ehemaligen Zentren gilt das im heutigen Pakistan gelegene Mohenjo-Daro.

Auf dem Friedhof eines ehemaligen Dorfes entdeckten die Forscher in den vergangenen Tagen die Skelette zweier Männer, einer Frau und eines Kindes. Daneben fanden sich auch einige Artefakte, die auf eine an Wiedergeburt glaubende Gemeinschaft schließen lassen, sagte der Vizedirektor des Grabungsprojektes der Zeitung "Hindustan Times". "Wir haben beispielsweise Keramiktöpfe mit Getreide darin und Armreife aus Muschelschalen gefunden", sagte Nilesh Jhadav. Diese ließen die Wissenschafter zu dem Schluss kommen, dass die Siedler an Reinkarnation glaubten.

Weiter förderten die Archäologen bei den Grabungen altes Spielzeug zutage. So fanden sie etwa die Figur eines Hundes mit Leine, ein Zeichen für die frühe Domestizierung der Tiere, sowie die eines Einhorns, die laut den Forschern auf einen ausgeprägten Mythenkult schließen lasse. Die Wissenschafter hoffen, auf der 20 Hektar großen Grabungsfläche nordwestlich der Hauptstadt Neu Delhi noch auf weitere interessante Funde zu stoßen. (APA/red, derStandard.at, 15.4. 2015)