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Zigaretteninhalationsrauchen war gestern: Heute greifen Jugendliche eher zur E-Zigarette als zu Tabak, wie eine walisische Studie ergeben hat.

Foto: dpa/Marcus Brandt

Wales - Jugendliche, die das Qualmen probieren möchten, greifen inzwischen häufiger zu E-Zigaretten als zu Tabak. Nur wenige von ihnen werden allerdings zu regelmäßigen Konsumenten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, für die über 10.000 Kinder und Jugendliche in Wales befragt wurden.

Demnach gaben rund sechs Prozent der Zehn- und Elfjährigen an, bereits eine E-Zigarette probiert zu haben. Im Gegensatz dazu lag der Tabakkonsum mit knapp zwei Prozent deutlich darunter.

Insgesamt testeten 12,3 Prozent der Elf- bis 16-Jährigen zumindest ein Mal eine E-Zigarette. Mit Ausnahme der 15- bis 16-Jährigen war in allen Alterskohorten der Anteil der Tabakkonsumenten geringer.

Fragwürdige Ergebnisse

Was die regelmäßige Nutzung von E-Zigaretten (mindestens ein Mal im Monat) betrifft, so zählen nur 1,5 Prozent der Befragten zu dieser Gruppe. Der Studie zufolge konsumieren die regelmäßigen Nutzer auch Tabak und Cannabis. Die Autoren betonen allerdings, dass die Ergebnisse der Studie mit Vorsicht zu interpretieren sind. Vor allem deshalb, weil die Auskünfte von Kinder und Jugendlichen zu solchen Fragen nicht immer verlässlich sind und diese - im Sinne einer "sozialen Erwünschtheit" - untertreiben.

"E-Zigaretten tragen gegenwärtig wahrscheinlich nicht bedeutend zur Nikotin-Abhängigkeit von Jugendlichen bei", heißt es in dem Bericht. Zugleich warnen die Autoren, E-Zigaretten könnten sich bei Jugendlichen immer weiter verbreiten und zu einer neuen "Norm" werden.

Gefahren und Nutzen von E-Zigaretten sind generell umstritten. Die gesundheitlichen Folgen der häufig mit Nikotin und anderen Substanzen angereicherten Flüssigkeiten sind noch wenig erforscht. Außerdem herrscht Unklarheit darüber, ob E-Zigaretten Tabakkonsumenten dabei helfen können, von ihrer Sucht loszukommen. - Oder ob E-Zigaretten nicht vielmehr junge Menschen an Tabak heranführen. (APA/red, derStandard.at, 16.4.2015)