Baumängelmanagement per Tablet: Per Mausklick wird der Mangel definiert und einer verantwortlichen Person zugewiesen.

Foto: DefectRadar

Das Management von Baumängeln stellt so manche Verantwortliche auf einer Baustelle vor Probleme. "Früher hat man bei einer Begehung Fotos gemacht und Listen erstellt, und danach musste man dutzende Telefonate führen, um die Verantwortlichkeiten abzuklären und die Behebung einzuleiten - alles ein Riesenaufwand", sagt Gernot Wagner von der Porr Design & Engineering GmbH.

Erleichterung hat ihm die Software Defectradar gebracht, die er derzeit auf einer Baustelle in der Wiener Seestadt Aspern testet. Domagoj Dolinsek, Burgenländer mit kroatischen Wurzeln, hat die Software gemeinsam mit zwei Partnern entwickelt und dafür auch schon mehrere Preise eingeheimst.

Kunden im In- und Ausland

Das Prinzip ist einfach: Auf einem interaktiven Gebäudeplan werden per Tablet auf einer Begehung gleich sämtliche auffälligen Mängel eingetragen, fotografisch dokumentiert und per Mausklick die dafür verantwortliche Person definiert. "Eine Begehung dauert dadurch zwar nun etwas länger, aber dafür ist das Protokoll sofort danach verfügbar", sagt Wagner. Und ob der Mangel auch tatsächlich behoben wird, lässt sich leicht verfolgen.

Dolinsek hat schon einige Kunden im In- und Ausland gewinnen können, auch aus China, England und Australien, wie er dem STANDARD berichtet. Auch TV-Bausachverständiger Günther Nussbaum testet die Software derzeit intensiv, zeigt sich recht angetan und strebt mit den Entwicklern eine Kooperation an. "Wenn es sich auf dem Markt behaupten kann, ist das eine Megasache", ist er sicher. Defectradar ist nämlich nicht die einzige derartige Software, allein bei der Porr hat man derzeit drei recht ähnliche Produkte auf dem Prüfstand. (mapu, DER STANDARD, 17.4.2015)