Wien - Mit einer deutlichen Mehrheit von 71,88 Prozent haben die Immofinanz-Aktionäre am Freitag auf der außerordentlichen Hauptversammlung der vom Management beantragten Senkung der Übernahme-Kontrollschwelle von 30 auf 15 Prozent zugestimmt.

Künftig muss schon bei Überschreiten dieser niedrigen Schwelle allen Aktionären ein verpflichtendes Übernahmeoffert gelegt werden. Dadurch sollen feindliche Einstiege erschwert bzw. die Dominanz durch relativ kleine stimmberechtigte Aktienpakete in Hauptversammlungen verhindert werden.

Zumindest sollte in einem solchen Kontrollfall den Aktionären eine Prämie angeboten werden - CEO Eduard Zehetner sagte, typischerweise seien dies 15 bis 20 Prozent auf aktuelle Aktienkurse.

Präsent waren bei der Abstimmung 3.615 stimmberechtigte Aktionäre bzw. deren Vertreter. Abgegeben wurden 389,507.108 gültige Stimmen, wobei jede Aktie zu einer Stimme berechtigt. Die gültigen Stimmen entsprechen 36,29 Prozent des Grundkapitals. 28,12 Prozent der Stimmen lauteten auf Nein.

Gremium von vier auf sechs Mitglieder aufgestockt

In den künftig von vier auf sechs Mitglieder aufgestockten Aufsichtsrat der Immofinanz AG ziehen die beiden vom AR selbst vorgeschlagenen Kandidaten Horst Populorum und Wolfgang Schischek ein, sie erhielten am Freitag in der ao HV 84,27 bzw. 83,84 Prozent Ja-Stimmen.

CA Immo und O1 sind mit ihren "Gegenkandidaten" Oliver Puhl und Tamara Guttmann abgeblitzt. Sie gelangten wegen der Pro-Mehrheit für die Immofinanz-Kandidaten gar nicht mehr zur Abstimmung. Populorum und Schischek gehören dem Gremium bis zur HV zum Geschäftsjahr 2018/19 an. An der Wahl der beiden waren 34,3 Prozent des Grundkapitals oder rund 368 Mio. Stimmen beteiligt. (APA, 17.4.2015)