Oslo/Wien - Norwegen macht 2017 Schluss mit analogem Radio: Die Regierung verkündete Ende voriger Woche, dass übernächstes Jahr alle UKW-Sender abgeschaltet würden. Terrestrisch ist Radio dann nur noch digital via DAB zu empfangen.

Die Regierung argumentiert mit vielfach mehr Übertragungskapazität für Radioprogramme: Während UKW-Frequenzen für fünf nationale Radioprogramme reichten, biete DAB schon 22, und weitere 20 gebe es mit der Abschaltung.

Mehr Kapazität, geringere Kosten

Norwegen verweist auch auf deutlich geringere Übertragungskosten: 23,6 Millionen Euro könnten sich die Sender mit dem Ende von UKW ersparen, das achtmal mehr koste als DAB.

Als Bedingungen für das Ende von UKW 2017 formulierte das norwegische Parlament 2015: 90 Prozent der Bevölkerung müssten mit DAB-Signalen erreicht werden. Digitalradio müsse dem Publikum Mehrwert bieten. Zudem verlangte das Parlament leistbaren und praktikablen Radioempfang im Auto. Und: Zumindest die Hälfte des Radiopublikums müsse täglich ein digitales Radioprogramm nutzen.

Die Schweiz plant den Abschied von UKW derzeit im Jahr 2024.

Der Digitalradio-Stand in Österreich:

ORF und Kronehit verabschiedeten sich wieder aus dem geplanten Pilotversuch für DAB+ in Wien; der Testbetrieb verschob sich damit neuerlich, Stand zuletzt, auf Mai 2015. (red, derStandard.at, 20.4.2015)