Die Telekom Austria sieht ihren Konsolidierungskurs greifen. Insbesondere problematische Großmärkte wie Weißrussland und Bulgarien seien auf Erholungskurs. Am besten lief es in Österreich, wo Breitband, TV und Preiserhöhungen Roamingrückgänge kompensierten.

Wien - Das erste Quartal 2015 begann für die Telekom Austria (TA) besser, als das Vorjahr geendet hatte. Der Nettogewinn schoss im Vergleich zum Vorjahresquartal um 128 Prozent auf 92,7 Mio. Euro in die Höhe. Das ist deutlich mehr als von Analysten im Vorfeld errechnet worden war; sie waren auf 52 Mio. Euro Nettogewinn gekommen. Das Ergebnis (Ebit) stieg um 43,5 Prozent auf 139,7 Mio. Euro.

Mit der "Optimierung des operativen Geschäfts" einher ging allerdings ein Rückgang des Konzernumsatzes. Er schrumpfte im Quartal auf 956 Mio. Euro. Exklusive Währungseffekte (verursacht durch Hyperinflation und Rubelverfall in Weißrussland), wäre er mit 976 Mio. Euro stabil gewesen, betonte die vom mexikanischen Telekomriesen América Móvil (Amov) kontrollierte teilstaatliche Telekom Austria. Die angestrebte Umsatzsteigerung um zwei Prozent sollte sich im Gesamtjahr dennoch ausgehen, betonte das Unternehmen via Aussendung. Das Vorjahr hatte mit sieben Prozent Einbruch begonnen.

Den Gewinnsprung führt TA auf einträgliches Geschäft in Österreich und Weißrussland zurück. Im Heimmarkt schrumpfte der Umsatz zwar auch (als Schuldigen hat die TA die Regulierung samt Drosselung der Roamingentgelte identifiziert), Preiserhöhungen schlugen aber positiv im Ergebnis zu Buche.

Die von der Cashcow zum Problembären mutierte Bulgarien-Tochter Mobiltel - verursachte im Vorjahr 400 Mio. Euro Wertberichtigung - sei auf Stabilisierungskurs: Der Umsatz stieg um 4,1 Prozent (auf 88 Mio.), das operative Ergebnis (Ebitda) um 6,2 Prozent (auf 34,8 Mio.). (ung, DER STANDARD, 22.4.2015)