Die Drogeriekette Bipa hat offenbar einen Weg gefunden, auch online Geld zu verdienen. Konkreten Fragen nach Ergebniszahlen weichen die Chefs zwar aus, der Online-Shop liefere aber seit einigen Monaten Gewinne ab, sagten Dietmar Gruber und Hubert Sauer im -Interview.

Seit 2011 im Netz

Seit 2011 ist die Drogerie-Tochter von Rewe im Internet vertreten und zählt damit im Drogeriebereich zu den Vorreitern in Österreich. Noch liegt der Online-Umsatz im einstelligen Bereich. Anschaulicher beschrieb es Gruber: "Wir machen online einen Umsatz wie in sechs gut gehenden Bipa-Filialen. Bald so viel wie in zehn." Bipa verfügt in Österreich über 619 Geschäfte und machte im Vorjahr einen Umsatz von 790 Mio. Euro (+1,6 Prozent).

Wenn es ums Online-Geschäft geht, sind sich Branchenexperten weitgehend einig: Ohne geht es heutzutage nicht mehr, wie man richtig Geld verdient, ist aber ein großes Geheimnis. Dirk Roßmann, Chef der deutschen Drogeriekette Rossmann, meinte kürzlich zum Thema Online-Shopping: "Im Internet kaufen die Kunden das Falsche. Da kaufen sie Pampers-Windeln und Kaffee und Toilettenpapier - und eben alle die Produkte, bei denen wir keine Marge haben." Angesichts der hohen Logistikkosten sieht er das Problem ungelöst.

Klopapier und Waschmittel

Zu seinen Margen äußert sich der Rewe-Konzern grundsätzlich zurückhaltend. Dass diese im Handel gering seien, sei bekannt, so die Bipa-Chefs. Klopapier und Waschmittel sind Durchlaufposten, die überwiegend zum Aktionspreis angeboten werden. Gewinne werfen unter anderem Parfums und Beautyprodukte ab. Bipa ist nach eigenen Angaben der größte Duftverkäufer in Österreich und gräbt damit Douglas und Marionnaud das Wasser ab. Im Nahrungsmittelbereich wiederum will Bipa nicht mitmischen. "Jeder geht seinen Weg. DM hat sich auf Gesundheit und Wellness spezialisiert, wir auf Beauty und Düfte", sagte Sauer.

Online kauften die Kundinnen nicht anders ein als im Geschäft, aber mehr, so die Beobachtung von Gruber und Sauer. "Der Online-Warenkorb ist viermal größer als der im Geschäft." Im Gegensatz zum Bekleidungs- oder Schuhhandel, wo bis zu 70 Prozent der Artikel zurückgeschickt werden, liege die Retourenquote bei nur 3 Prozent. Das "Click&Collect"-System habe sich inzwischen durchgesetzt - Waren werden im Internet bestellt und in der Filiale abgeholt.

Angesichts der steigenden Bedeutung des Online-Geschäfts sehen die Chefs der Drogeriekette den Zenit bei den stationären Filialen erreicht. "Ein echtes Flächenwachstum wird es in Österreich nicht geben." (APA, 22.4. 2015)