Der Kreuzungsmanager berechnet den Kurs der Fahrzeuge und teilt ihnen Slots zu

Foto: Screenshot/UoT

Neben Unfällen sind Kreuzungen hauptverantwortlich für lange Staus: Sowohl die Wartezeit auf grüne Ampeln als auch – bei ungeregelten Kreuzungen – das oftmals zaghafte Verhalten von Abbiegern sorgt für Verstopfungen. Außerdem ereignet sich rund ein Drittel aller tödlicher Unfälle im Straßenverkehr auf Kreuzungen. Es handelt sich also um einen Punkt im Verkehrssystem, der dringend Verbesserungen nötig hat. Forscher der University of Texas in Austin versuchen deshalb schon seit Jahren, Kreuzungen zu optimieren.

Durchbruch

Jetzt soll ihnen ein Durchbruch gelungen sein: Hauptverantwortlich dafür ist die rapide Entwicklung bei selbstfahrenden Autos. Die Forscher setzen nun alles auf diese Karte und haben einen "autonomen Kreuzungsmanager" entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Server, der auf der Kreuzung platziert wird. Smarte Autos starten ein Gespräch mit dem Manager, sobald sie in seine Nähe geraten. Daraufhin teilt der "Autonomous Intersection Manager" (AIM) den Autos einen Zeitpunkt zu, an dem sie die Kreuzung passieren dürfen.

Umweltschutz

Er sorgt dafür, dass keine Kollisionen passieren; soll aber den Handlungsspielraum der Autos voll ausnutzen. Dadurch könnte die Wartezeit an Ampeln um den Faktor 100 verbessert werden, so die Forscher zum Guardian. Außerdem wird enorm an Treibstoff gespart und so die Umwelt geschont. Für den Passagier dürfte die Methode allerdings – zumindest anfangs – noch Schweißausbrüche garantieren.

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Big Data

Andere Modelle probieren zurzeit etwa Navi-Hersteller TomTom: Er sammelt Daten über Apps und seine Geräte, um Staus zu berechnen. In Echtzeit werden Verkehrsdaten analysiert und die Ergebnisse sofort an die Kunden weitergeleitet. Dadurch können diese ausweichen. Mit selbstfahrenden Autos soll das allerdings wirklich der Vergangenheit angehören. (fsc, 9.5.2015)