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Am Helm trägt Mick Schumacher ganz sicher nicht am schwersten.

Foto: EPA/JENS WOLF

Oschersleben - Die seit 2007 ausgetragenen Rennen der Automobilserie ADAC GT Masters fanden schon bisher nicht gerade unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Auftakt der neuen Saison am Wochenende in Oschersleben bei Magdeburg stößt aber auf besonders großes Interesse. Grund dafür ist ein 16-jähriger, recht behütet aufgewachsener Bursche mit Wohnsitz Gland am Genfersee. Mick Schumacher, der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher, gibt sein Debüt in der Formel 4, einer zum Rahmenprogramm zählenden Rennserie.

Der Filius, Europameister und Vizeweltmeister im Kart, konnte seiner Leidenschaft bisher relativ ungestört frönen. Seit allerdings sein Vater infolge eines fatalen Skiunfalls am 29. Dezember 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit auftritt - der 46-Jährige befindet sich in häuslicher Rehabilitation -, wird der Werdegang von Mick Schumacher besonders genau verfolgt. Das, so fürchtet zum Beispiel Niki Lauda, könnte für den Burschen eine "riesige Belastung" sein. Dass in der Formel 4 auch andere Talente mit berühmten Namen ihre Runden drehen - Harrison Newey (16), der Sohn des Red-Bull-Konstrukteurs Adrian Newey, vor allem aber Jonathan Cecotto (15), der ganze Stolz des venezolanischen Motorradweltmeisters und Formel-1-Fahrers Johnny Cecotto - wird von Schumacher junior nicht ablenken.

Ein "ganz guter Kerl"

Gerhard Berger, der Mick Schumacher ein wenig kennt, ist von dessen Fortkommen überzeugt: "Er ist ein ganz guter Kerl, der mit beiden Füßen auf dem Boden steht und Racing in sich hat. Er ist in diesem Umfeld aufgewachsen, beschäftigt sich den ganzen Tag mit Motorsport und ist sicher nicht anfällig, aus der Balance geworfen zu werden."

Wie Mick Schumacher, für den neben dem offensichtlichen Talent der finanzielle Hintergrund spricht, versuchen sich auch junge Österreicher in der Verbindungsserie zwischen dem Kartsport und der Formel 3, aus der nicht selten neue Formel-1-Piloten kommen. Unter ihnen findet sich Thomas Preining, der Sohn des ehemaligen Motorrad-WM-Piloten Andreas Preining.

Gerast wird an acht Wochenenden jeweils dreimal in 210 km/h schnellen Einheitsautos. In Oschersleben sind immerhin 38 hoffnungsfrohe Nachwuchsleute dabei. Schirmherr der Formel 4 ist Sebastian Vettel. Der viermalige Formel-1-Weltmeister will Mick Schumachers Entwicklung genau beobachten. Bei dessen Team Van Amersfoort ist man "sehr stolz darauf, dass so ein großer Name bei uns ist", sagte Geschäftsführer Rob Niessink der Bild-Zeitung. "Der Name allein bringt uns aber keine Punkte." (sid, APA, lü, DER STANDARD, 24.4.2015)