Stockerau - Die Saint-Gobain Isover Austria GmbH will bis zum Jahresende die Glaswolleproduktion in Stockerau (Bezirk Korneuburg) einstellen. 90 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Der Betriebsrat und die Belegschaft seien am Freitag darüber informiert worden, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens. Die Verhandlungen über einen Sozialplan seien umgehend aufgenommen worden.

Als Gründe für diesen drastischen Schritt wurden Überkapazitäten auf dem europäischen Dämmstoffmarkt, der hohe Preisdruck und ein starker Mengenrückgang in den vergangenen Jahren genannt. Die Glaswollefertigung habe daher nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden können. Alle bisher gesetzten Maßnahmen wie Prozessoptimierungen, Energieeinsparprojekte, Personalanpassungen und Produktionspausen von bis zu 100 Tagen im Jahr hätten die Verluste langfristig nicht mehr ausgleichen können, hieß es.

"Seit 2009 kämpfen wir als einziger österreichischer Mineralwollehersteller um den Erhalt der Produktion in Stockerau. Jedoch können wir dem starken Mengenrückgang und Preisverfall in Zukunft nichts mehr entgegensetzen", erläuterte Geschäftsführer Daniel Domini. "Wir werden unser Bestes tun, die betroffenen Mitarbeiter gemeinsam mit dem Betriebsrat zu unterstützen und die sozialen Auswirkungen zu minimieren."

Isover Austria soll in Zukunft als österreichisches Kompetenzzentrum tätig sein. Geplant sei, den Stockerauer Standort weiterhin als wichtigen Vertriebs- und Logistikstandort zu nutzen, wurde betont.

Das Unternehmen- vormals TEL-Mineralwolle - wurde 1992 in den französischen Konzern Saint-Gobain integriert. Vor 15 Jahren erfolgte dann die weltweite Einführung der Marke Isover. (APA, 24.4.2015)