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Labour-Chef Ed Miliband am Freitag bei einem Auftritt im Think Tank "Chatham House".

Foto: AP/Grant

London - Knapp zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Großbritannien hat Labour-Chef Ed Miliband Premierminister David Cameron schwere außenpolitische Fehler vorgeworfen. Mit einer mangelhaften politischen Begleitung der militärischen Intervention in Libyen 2011 habe Großbritannien zu der verheerenden Flüchtlingssituation im Mittelmeer beigetragen, sagte Miliband am Freitag.

Zudem habe die von Cameron betriebene Europapolitik eines "engstirnigen Isolationismus" zu einem Verlust an internationalem Einfluss Großbritanniens geführt. "Der Verlust an Einfluss in Europa führt zu einem weiteren Verlust an Einfluss weltweit", sagte Miliband.

Cameron habe sich von internen Querelen innerhalb seiner eigenen konservativen Partei zu außenpolitischen Entscheidungen treiben lassen. Sein Versprechen eines EU-Referendums entbehre einer klaren Strategie zu Neuverhandlungen der britischen Position mit Brüssel und klarer Ziele für diese Verhandlungen.

Miliband fordert Cameron bei der Parlamentswahl am 7. Mai heraus und will statt des Amtsinhabers in die Downing Street einziehen. Die Umfragen sehen derzeit aufgrund besserer Bündnismöglichkeiten leichte Vorteile für den Herausforderer. (APA, 24.4.2015)