Dem FC Bayern München ist vier Runden vor Schluss der deutsche Meistertitel nicht mehr zu nehmen. Die Münchner durften am Sonntag vom Sofa aus miterleben, wie dieser erste Titel der Saison fixiert wurde. Sie stehen außerdem noch im Halbfinale der Champions League und des DFB-Pokals. Für den Rekordchampion ist es die dritte Meisterschaft in Folge, für den im Moment verletzten ÖFB-Star David Alaba die insgesamt vierte mit den Bayern.
Ganz gemütlich auf der heimischen Couch konnten die Bayern mit einem Gläschen auf den ersten von drei geplanten Titeln anstoßen. Eine spontane Jubelparty gab es nicht, auch einen gemeinsamen Fernsehabend hatten David Alaba und seine Kollegen nicht organisiert. Den Gewinn des 25. Meistertitels nahm man beim FC Bayern eher beiläufig zur Kenntnis.
Stolz waren die Münchner Trophäenjäger dennoch: "Den Titel zu verteidigen, das ist schon etwas Großartiges", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Mannschaft und Trainer hätten es "fantastisch gemacht im Jahr eins nach einer Weltmeisterschaft, wo viele Spieler von uns auf dem Platz standen". Ehrenpräsident Franz Beckenbauer wählte einen liebevollen Vergleich: "Den 25. Titel kann man mit einer Silbernen Hochzeit vergleichen."
Wolfsburg rutscht
Der Vfl Wolfsburg verpasste mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach die letzte - ohnehin nur theoretische - Chance auf die Meisterschaft und liegt nun nur noch vier Punkte vor den Borussen.
Diese überholen damit auch Leverkusen im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase. Den entscheidenden Treffer im Borussia-Park erzielte Max Kruse erst in der 90. Minute.
Bremen enttäuscht in Paderborn
Werder Bremen hat hingegen am Sonntag die Annäherung auf bis zu einen Punkt an die beiden Europa-League-Startplätze verpasst. Die Bremer kamen beim abstiegsgefährdeten SC Paderborn nicht über ein schmeichelhaftes 2:2 hinaus. Die ÖFB-Legionäre Zlatko Junuzovic (linkes Mittelfeld) und Sebastian Prödl (linker Verteidiger) spielten bei den Gästen durch.
Prödl assistierte Davie Selke beim Anschlusstreffer von Werder kurz vor der Pause, nachdem Paderborn durch Mario Vrancic (26.) und Moritz Stoppelkamp (27.) per Doppelschlag in Führung gegangen war. Izet Hajrovic sorte eine Viertelstunde für den Ausgleich der Gäste. Kurz darauf wurde der Paderborner Michael Heinloth per Gelb-Roter Karte ausgeschlossen. Werder konnte aber keinen Nutzen aus der Überzahl ziehen und bleibt damit Neunter - drei Punkte hinter den EL-Startplätzen von Schalke und Augsburg, die vier Runden vor Schluss drei Punkte Vorsprung und eine deutlich bessere Tordifferenz vorweisen können. (red, 26.4.2015)